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Zweite Lehrstufe. 
zusammen. Die westlichsten Ketten sind durch Landsenkung in lange schmale Halbinseln 
und Inseln verwandelt worden. — Dalmatien ist das wärmste Land der Monarchie; 
am Küstensaum und auf den Inseln gedeihen Oliven, Feigen, Orangen u. s. w. — 
An der Küste: Spalato (spälato), 21 T. E.; nw. Zara, 25T. E. — Das Gebiet 
liefert vortreffliche Matrosen. 
III. Die 8uk>etenlander. 
1 Das Königreich Böhmen, das Gebiet des böhmischen Stufenlands. 
In Mittelböhmen: Prag an der Moldau, 162 T. (£., Hauptstadt und Böhmens 
erste Industrie- und Handelsstadt, auch Sitz zweier Universitäten; auf dem l. Moldau- 
ufer der hohe Hradfchin (radschin d.i. Schloßbezirk) mit dem Blick auf die türm- 
reiche Stadt. — Ihre Bedeutung dankt die Stadt zunächst ihrer Lage in der Mitte des 
Landes; dann vereinigen sich hier die Hauptstraßen des Landes. — W. von Prag, 
besonders um Kladno, großer Steinkohlenbezirk. — In S.-Böhmen: Budweis 
an der Moldau. — In W,-Böhmen: Pilsen an der Beraun, 39. T. E., durch die 
in der Umgebung befindlichen reichen Eisen- und Steinkohlenlager Sitz einer lebhaften 
Industrie; berühmte Bierbrauerstadt. — Längs des Böhmerwaldes großartige Glas- 
industrie (besonders Spiegelfabrikation). — An der Eger: Eger, Mittelpunkt einer 
bedeutenden Webeindustrie; Karlsbad mit warmen Heilquellen, der besuchteste Badeort 
Böhmens und Hauptsitz der Porzellanfabrikation; S aaz mit ausgezeichnetem Hopfen- 
bau. — In diesem nw. Teile Böhmens liegen auch noch die Badeorte Marienbad 
und Franzensbad und am Gehänge des Erzgebirges Joachimsthal*) mit 
Silberbergbau. — In N.-Böhmen: Teplitzw. der Elbe, berühmt durch seine Thermen, 
und Leitmeritz an der Elbe, mit ausgezeichnetem Weizenbau. — Ö. der Elbe am 
Sudetengebirge die Hauptwebereibezirke: Rum bürg, Mittelpunkt der Leiuenweberei, 
Reichenberg, 28 T. E., Hauptsitz der Wollweberei, und Trautenau, zweiter 
Hauptsitz der Leinenindnstrie. — In O.-Böhmen: die Festungen Josefstadt und 
Königgrätz; von hier aus durch das Elbethal bis Melnik großartige Rübenzucker- 
fabrikation. 
2. Die Markgrafschaft Mähren, das Gebiet der March umfassend. — Im 
W: Brünn, 83 T. E., Hauptstadt und Hauptsitz der mährischen Wollindustrie und 
Tuchweberei. — Im N. wird viel Flachs gebaut, daher hier die Region der Leinwand- 
industrie. — Im mittleren Mähren: Olmütz an der March, wichtige Festung; s. davon 
die weizenreiche Niederung der „Hanna". 
3. Das Herzogtum Schlesien an der oberen Oder und Weichsel. — Im W. 
Jägerndorf und Troppau, Mittelpunkte der Tuchindustrie. — Im O.: Teschen, 
bedeutende Handelsstadt. 
IV. Die RarMlenländer. 
1. Das Königreich Galizien, die n. Abdachung der Karpaten. — Am n. 
Abhang der Karpaten befinden sich große Salzlager. — Im W.: Krakau an der 
Weichsel. 66 T. E.; sö. Wieliezka (wjelitschka), ein großes Steinsalzbergwerk. — Im 
O.: Lemberg, 110 T. E., Hauptstadt mit Universität. 
2. Das Herzogtum Bukowina,2) die sö. Ecke des galizischen Landes. Am 
Pruth: Ezernowitz (tschernowitsch), 46 T. E., mit deutscher Universität. 
x) Von ihm stammt unser Wort „Thaler", das abgekürzt ist aus „Joachims- 
thaler Stücke". 
2) Das Land hat seinen Namen von den herrlichen Vuchenival düngen.
	        
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