Full text: Abriß der Baierischen Geschichte

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Gregor VII, entschloß sich also, der ihm zuerkarm- 
len Gewalt mit ^Nachdruck gemäß zu handeln, und 
im I. 1075 setzte er fest, daß ein deutscher König 
künftig keinen Bischof oder Abt mir dem Bischofstabe 
und Ring, (als welche Zeichen t-.ro Geistliche anzeig- 
ten) zu belehnen (investiren) sich unterfangen sollte. 
Bald darauf belegte er den Bischof Hermann von 
Bamberg, mit vier Hofdienern des Kaiser -Heinrichs 
IV. welche angeklagt wnrden, Abtenstellen verkauft 
zu haben, mit dem Kirchenbanne, und zu gleicher 
Zeit erließ èr an K. Heinrich I V. einen Befehl, daß 
er in Rom persönlich erscheinen, und sich wegen der 
vielen Beschuldigungen, wtlche mau wider ihn bey 
dem päbstlichen Stuhle angebracht hatte, rechtferti¬ 
gen sollte. Als nun K. Heinrich IV. nicht nur nicht 
erschien, sondern dem Pabst vielmehr ein heftige- 
Schreiben, mit der Nachricht, daß auf einer von ihm 
den 24. Iän. 1076 zu Worms veranstalteten Ver¬ 
sammlung der deutschen Bischöfe beschlossen worden 
sey, den Gregor nicht mehr als rechtmäßigen Pabst 
zu erkennen, zuschickte, untersagte Gregor VII. 
diesen deutschen Bischöfen die geistlichen Verrichtun¬ 
gen, und sprach über einige derselben, und endlich 
selbst über K. Heinrich IV. die Ercommunication 
aus, wobey er ihn aller seiner Würden entsetzte, alle 
königlichen Unrerthanen vom Eid der Treue loszählte, 
und die deutschen Fürsten ermahnte, einen neuen Kai¬ 
ser zu wählen. Diese Ercommunication war die erste, 
mit welcher ein deutscher König belegt wurde, und 
die deutschen Fürsten hätten den Vollzug derselben 
allerdings unterlassen, und sich vielmehr desto enger 
an ihren König anschließen können; allein diese Für¬ 
sten fürchteten eine Macht der Krone, bey welcher 
str keinen Augenblick sicher waren, wenn es einen 
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