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Ernste auf eine neue KönigSwahl, welche sie auch
den iz. März 1277 zu Fvrchheim wirklich Vornah¬
men, und den Herzog Rudolph von Schwaben zum
deutschen König erklärten; aber K. Heinrich I V. zer¬
rüttete diesen Plan; drang noch im I. 1277 uuver-
mnthet aus Italien über die Kraingebürge in Baiern
ein, drang mit Hilfe der bäurischen Grafen, bis nach
Regensburg vor, und zwang den Herzog Welf I.,
den er sogleich des Herzogthums entsetzte, aus Baiern
auf seine Güter in Schwaben, und den Gegenkönig
Rudolph, nach Sachsen zu flüchten. Im 1.1280
trug K. Heinrich I V. über seine Feinde in Deutschland
in einer Schlacht zu Wvlksheim an der Elster bey
Merseburg, einen entscheidenden Sieg davon, durch
welchen das Heer des Rudolphs von Schwaben gänz,
lich zerstreuet worden, und selbst Rudolph auf seiner
Flucht ums Leben gekommen ist.
3) Herzog Welf I. ließ jeden, der für den K.
Heinrich IV. gestimmt war, seine Rache fühlen; er
setzte ihm in der Person des Hermann von Salm,
Grafen von Luxemburg, einen neuen Gegenkaiser (die
Wahl gieng zu Bamberg den yten August 1281 vor
sich) entgegen, und da die Stände von Baiern diese
Wahl hindern wollten, und bey Höchstädt sich zn-
fammenzogen, überfiel sie Welf daselbst, (den 12.
August I2F 0 und schlug sie zurück. So überfiel er
auch wiederholter Malen die Städte Freysing, und
Augsburg, deren Bischöfe den K. Heinrich IV. ge¬
treu geblieben waren, und brachte es im 1.1286 da¬
hin, daß Freysing, Regensburg, Salzburg, und der
größte Theil von Baiern sich endlich für die welfische
Partey erklärten, und ließ sich bald darauf mir dem
römischen Hofe in ein Verständniß ein, durch welches
sein