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August.
neuerdings wieder Morddrohungen auf August ausgestoßen hatte,
von sich zu entfernen und auszuliefern, ohne Erfolg geblieben, ward
endlich die am 13. Mai 1566 gegen Grumbach und seinen Anhang
erneuerte Acht auch auf den Herzog Johann Friedrich erstreckt,
und dem Kurfürsten August als Kreisobersten die Vollziehung der¬
selben vom Kaiser übertragen.
Am 24. Dec. 1566 erschien das von August selbst befehligte,
aus 40,000 Mann Fußvolk und 8000 Reitern bestehende Erccutions-
heer, dem sich auch Johann Friedrich's noch einziger lebender
Bruder Johann Wilhelm anschließen mußte, vor Gotha. Nach
längerer Belagerung ergab sich endlich die (Ltadl, so daß am 13. April
1567 die Capitulation zum Abschluß kam, tvorauf die Belagerung auf¬
gehoben ward. Der Magistrat der Stadt leistete knieend Abbitte und
huldigte dem Herzog Johann Wilhelm als neuem Landesherrn. Her¬
zog Johann Friedrich ergab sich dem Kaiser auf Gnade und Un¬
gnade und wurde nach harten Demüthigungen zu lebenslänglichem
Gefängniß verurtheilt, in welchem er nach 28jähriger Haft als 67jäh-
riger Greis am 9. Mai 1595 starb, nachdem seine (zweite) Gemahlin
Elisabeth von der Pfalz, (mit welcher er sich nach dem Tode seiner
ersten Gemahlin, Agnes von Hessen, des Kurfürsten Moritz Wittwe,
vermählt hatte) 22 Jahre lang bis zu ihrem Tode freiwillig die Leiden
der Gefangenschaft mit ihm getheilt hatte. Wie Kaiser Maximilian II.
hart gegen alle Bitten um die Freilassung des irregeleiteten Fürsten
gewesen und darum getadelt worden ist, so ist August beschuldigt
worden, daß er durch seinen Einfluß aus den Kaiser diese Freilassung
gehindert habe. Doch darf dabei nicht übersehen werden, daß dem
Kurfürsten August, der früher langmüthig genug gegen seinen verirr¬
ten Vetter gewesen, von dem Freigelassenen neue Gefahren gedroht
haben würden. Grumbach und seine Genossen wurden, soweit'sie
nicht entkommen waren, dem Kurfürsten von Sachsen zur Bestrafung
ausgeliefert und aus dessen Befehl hingerichtet, das Schloß Grimmen-
ftein aber später auf kaiserlichen Befehl geschleift.
Für die Kriegskoften erhielt Kurfürst August von der ernestini-
schcn Linie die Aemter Weida, Arnshaugk, Ziegenrück und Sachsenburg
erst unterpfändlich, und im 1. 1660 wurden dieselben ganz an die albcr-
tinische Linie abgetreten. Aus dieser neuen Erwerbung wurde (das Amt
Sachsenburg ausgcnonnnen, welches zum thüringer Kreise geschlagen
wurde) der neuftädter Kreis gebildet. Bald nachher kam zu dem
Kurfürstenthum Sachsen noch ziemlich die Hälfte der hennebergischen
Lande, und später bewirkte August noch einen neuen Zuwachs der
sächsischen Länder, indem er vom letzten meißnischen (Titular-) Burg¬
grafen Heinrich von Reuß-Plauen die Aemter Plauen, Voigtsberg,
Oelsnitz, Adorf und einige Flecken erkaufte, woraus hernach der soge¬
nannte voigtländische Kreis entstand.*)
*) Diese Aemter hatten schon seit 1466 unter sächsischen Fürsten gestanden, waren
aber im I. 1547 durch die Wittenberger Capitulation vom König Ferdinand als
böhmische Lehen eingezogen und dem genannten Heinrich verliehen worden.