Full text: Bis zum Frieden von Campo Formio (Theil 11)

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Dieselbe Mäßigung leitete Leopolds Beneh¬ 
men nach Außen. Die am 4. August 1789 von 
der Nationalversammlung verfügte Aufhebung der 
sammtlichen Feudalverhältnisse traf auch die stan- 
deöherrlichen Rechte derjenigen Deutschen Reichs¬ 
stände, die in den durch die altern Friedensschlüsse 
an Frankreich abgetretenen Landschaften, Elsaß, 
Franche-Comtä, Lothringen und Hennegau, Besiz- 
zungen hattett; (es waren die Kurfürsten von 
Mainz, Trier und Coln, der Deutsche Orden, die 
Bischöfe von Straßburg, Speier und Basel, die 
Herzoge von Zweibrücken und Würtemberg, die Für¬ 
sten von Hessen-Darmstadt, Baden, Nassau, Lei¬ 
ningen, und Löwenstein.) Diese Fürsten behaup¬ 
teten, die Nationalversammlung sey nicht befugt, 
ihre unter Gewährleistung des Reichs stehenden 
Rechte aufzuheben; sie wiesen die Geldentschädi¬ 
gung, die vorläufig angeboten ward, zurück, und 
brachten ihre Beschwerde an Kaiser und Reich, 
worauf Leopold am 14. December 1790 ein an den 
König von Frankreich gerichtetes Schreiben er¬ 
ließ, und die Verpflichtung darthat, die vertrags¬ 
mäßigen Einrichtungen aufrecht zu erhalten. Doch 
war der Ton, in welchem dieses geschah, sehr 
sanft; die Französische Nation wurde in diesem in 
Lateinischer Sprache abgefaßten Schreiben als die 
besondere Freundin deö Kaisers bezeichnet; *) und 
auch später fanden die heftigen Erklärungen, wo¬ 
mit mehrere der beeinträchtigten Fürsten in dieser, 
*) Inclyta natio Gallicana, nobis amicissima.
	        
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