Full text: Bis zum Frieden von Campo Formio (Theil 11)

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einer doppelten Ansicht unterliegenden Rechtssache 
von Reichöwegen eingeschritten haben wollten, an 
Leopold keinen hitzigen Beförderer. 
Weit lebhaftere Theilnahme schenkte der Kai¬ 
ser dem unglücklichen Loose des Französischen Kö¬ 
nigs, den er nicht bloß wegen der Königin als 
seinen Verwandten betrachtete. Von selbst schon 
geneigt, durch den Iakobinismus die Sache aller 
Könige gefährdet zu sehen, wurde er durch die 
Ausgewanderten bestürmt, die Macht dieser Sekte 
durch Waffengewalt zu zertrümmern. Leopold be¬ 
zeigte sich hiezu, auf einer im Mai 1791 zu Man¬ 
tua gehaltenen Zusammenkunft, gegen den Grafen 
Artois und den Minister Calonne nicht abgeneigt; 
aber Ludwig selbst, der mit den Planen dieser Bei¬ 
den unzufrieden war, ließ durch seinen besonders 
beauftragten Minister Tuvteuil entgegen arbeiten, 
und dem Kaiser, dem Könige von Preußen und 
andern Machten den bereits erwähnten Plan vor¬ 
legen, ihm durch einen bloß anzudrohenden, aber 
nicht auszuführenden Einfall in Frankreich das 
Ansehen eines Vermittlers zwischen dem bewaffne¬ 
ten Europa und seiner Nation zu verschaffen. Un- 
terdeß ward ohne besondere Verabredung mit den 
Höfen, ja hinter dem Rücken des eigenen Mini¬ 
sters, die unglückliche Fluchtreife unternommen. 
Die darauf folgende Gefangenhaltung des Königs 
erhöhete den Eifer der Monarchen für die Angele¬ 
genheit ihres Mitbruders. Leopold und Friedrich 
Wilhelm kamen im August 1791 in Begleitung ih¬ 
rer Thronfolger zu Pilniß beim Kurfürsten von
	        
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