oft geschehen war, beschranken zu lassen, besetzte 
sie seine Stelle nicht wieder, sondern machte da- 
für ihren Liebsingssohn Heinrich, Herzog von 
Anjou, zum Generalstatthalter des Reichs, der 
erst 16 Jahr alt war. Die Hugenotten zogen 
sich nicht ohne große Mühseligkeiten nach Lo¬ 
thringen, erwartend daselbst sehnlich die Ankunft des 
phälzischen Prinzen Johann Kasimir, der ge¬ 
gen eine Entschädigung von 100,000 Thalern mit 
io,oqo Reitern und vier Feldstücken zu ihnen zu 
stoßen versprochen hatte. Endlich kommt er wirk¬ 
lich an, aber ach! in Conde's Kriegskasse befin, 
den sich kaum 2020 Thaler. Doch, so uneigen¬ 
nützig macht die Liebe zur guten Sache, daß Of, 
freiere und Gemeine alles hergeben, was sie bey 
sich haben, und so bringt inan denn gegen 80,002 
Livres zusammen, womit die Deutschen sich vor 
der Hand abspetsen lassen. Durch den P. Her¬ 
zog von Gonzagha schickte der Papst der könig¬ 
lichen Partei Hülfe, die um so nöthiger war, 
da nicht bloß von dem Prinzen von Conde der 
Krieg geführt ward, sondern fast in allen Pro¬ 
vinzen das Feuer desselben brannte. In einigen 
Stellen hatte die Parthei der Hugenotten die 
Oberhand und auch Conde, so verstärkt, zwang 
die Katholiken, die Belagerung der Stadt Orleans 
aufzuheben, und rückte selbst auf Chartres los. 
Diese Belagerung setzte die Katholiken in große 
Verlegenheit. Die Königin» nahm zu ihren alten
	        
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