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war er wieder oben in Ostphalen und Westphalen; denn
die Sachsen hatten in seiner Abwesenheit die Granzlän-
der geplündert. Er trieb sie zurück, sie baten um Frie¬
den , gaben Geißeln; und 776 — stand Karl plötzlich
wieder in Italien. Hier hatten sich ein Herzog und die
noch übrigen Lougobarden empört. Der Herzog fallt
im Treffen, die Empörer werden gezücbtiget; und noch
in demselben Jahre ist Karl wieder bei den Sachsen, die
aufs neue eingefallen waren. Er schlug sie, ließ jetzt
veste Platze mit fränkischer Besatzung in ihrem Lande an¬
legen, und sie zitterten so vor feinern gerechten Zorn,
Daß sie niemals wieder ungehorsam zu werden verspra¬
chen, und sich taufen ließen. Nun endlich hofte Karl
oller Gewaltthat gegen dies Volk überhoben zu sein: er
lberief eine Versammlung der Edlen zur Huldigung nach
Paderborn; die Meisten kamen: er ließ Kirchen bauen,
skellre Geistliche an, und schickte die Sachsen, die ihm
als Geißeln gegeben waren, in die Klöster, dort unter¬
richtet zu werden.
Wahrend Karl noch hier in Paderborn war; kam
eine seltene Gesandtschaft an ihn. Araber waren es,
abgesandt von einem Emir ans Spanien, der gegen c\*
nen Unterdrücker Hülfe begehrte. Das Glanzende der
Unternehmung reizte den christlichen Helden; 778 zog er
über die Pyrenäen, und eroberte alles Land dort bis an
den Eb w. Auf dem Rückzüge aber litt er den grö߬
ten Verlust, den er in allen seinen Kriegen erlebt hat.
Das Heer konnte in den engen Wegen durch die Waldbe-
wachseven Höhender Pyrenäen nicht anders als in schma¬
len Reihen marschiren. Doch war es glücklich durch bis
auf den Nachtrab. Dieser war, nebst dem Gepäck,
«litten in den engen von steilen Bergen eingeschlossenen
Tiefen, als auf den Höhen feindliche Völker hervor¬
kamen, die, selbst leicht bcwafnet und des Verg-
klet-