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trag und verlangten, daß er sich mit seinen Krie¬
gern, sey es auf Gnade oder Ungnade, ergebe. Da
erschien ihm aber auf einmal Leonnatos mit
20.000 Mann aus Asien zur Hülfe und nöthigte
dadurch die Griechen, die Belagerung aufzuheben,
und mit ihm, diesem asiatischen Heere, eine Schlacht
zu liefern. Die Griechen siegen hier zwar aber¬
mals, und Leonnatos selbst findet seinen Tod;
aber nun kommt dem Antipatros auch Kra¬
teros mit einem beträchtlichen Heere aus Asien
zu Hülfe, es kommt zu einer dritten Schlacht,
und zwar bei Kranon, in welcher die Griechen
so geschlagen werden, daß sie um den Frieden bit¬
ten müssen. Antipatros bewilligte ihn unter
sehr gemäßigten Bedingungen, doch mußten sich
22.000 unruhige Bewohner Athen's aus dieser
Stadt entfernen und nach Thrakien wandern, wo¬
selbst ihnen Ländereien angewiesen wurden.
Regentschaft und Tod des Perdikkas. "
Perdikkas besaß weder eine Statthalter¬
schaft, noch nahm er sich eine bei der Vertheilung;
er hatte aber den Befehl über das königliche
Heer und hegte ins Geheim Absichten auf das
ganze Reich. Diesen seinen geheimen Absichten
entsprechend, verstieß er auch seine Gemahlin
Nikea, des Antipatros Tochter, und ließ die
verwittwete Königin Kleopatra, des Philip-
pos Tochter, nach Asien kommen, woselbst er
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