Full text: Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile

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Allgemeines von Europa. 
lichen. Die Sudeten bestehen aus folgenden Gliedern: das Alt- 
vater-Gebirge, das mährische Gesenke, das Glatzer Gebirgs- 
land (mit dem großen Dchneeberg, 4400'), das Schweidnitzer 
Gebirge, das Riesen- und Jsergebirge (mit der Schneekoppe, 
fast 5000'), das Lausitzer Gebirge (die Lausche 2400'), am West¬ 
ende desselben an der Elbe die sächsische Schweiz oder das Elb- 
sandstein-Gebirge. Neben den Sudeten ist das sächsische Berg¬ 
land mit dem Erzgebirge zu nennen (mit abgeplatteten, meist be¬ 
waldeten Kuppen, der Keilberg 3800'). Das Fichtelgebirge ist 
eine kleine Gebirgsgruppe, fast in der Mitte von Deutschland, mit den 
Quellen des Main, der Saale, Eger und der Naab. In seiner Nähe 
beginnen, aber nicht mit ihm verbunden, in der Richtung nach Nordwest 
der Franken- und Thüringer-Wald (mit dem Schneekopf, 
3010' hoch); im Nordoften des Thüringer-Waldes liegt der Harz, ein 
Massen-, kein Kettengebirge (mit dem 3500' hohen Brocken). Das 
hessische Hügelland mit dem Spessart, Bogelsberg und 
Rhön in den Flußbezirken der Werra, Fulda und des Mains. Die 
Berg- und Hügel-Landschaften an der Weser, im Nordweften 
des Harzes, als" Teutoburger Wald und als Mindener oder 
Weser-Kette. Das niederrheinische Berg land, in seinem Süd¬ 
rande Taunus genannt, zwischen Lahn und Sieg Westerwald, von 
der Sieg- bis zur Ruhrquelle das Rothaar- oder Rothlagerge- 
birge, zwischen den Thälern der Sieg und Ruhr das sauerlan- 
dische Gebirge, und den Nordrand des Ganzen bildet das Haar- 
ftrang-Gebirge. 
Den Westflügel der europäischen Mittelgebirge bilden die franzö¬ 
sischen Mittelgebirgslandschaften. Den nördlichen Abschnitt bildet 
das west rheinische Bergland, mit den niederrheinischen Bergland¬ 
schaften des Hunsrück, der Eifel, der hohen Veen, der Ardennen 
(die westliche Fortsetzung der Eifel) und dem oberrheinischen Bergland, 
das in den Vogesen bis zu 4400' Gipfelhöhe (in dem Ballon de 
Sulz) aufsteigt, und sich westlich von den Vogesen in dem Hügellande 
von Lothringen plateauartig gestaltet. 
Das süd-französische Gebirgsland breitet sich zu beiden Seiten der 
obern Saone unter dem Namen Plateau von Burgund aus und 
fällt ab in dem Plateau von Langres bis zu dem etwas höhern 
Eote d'Or. Im Süden setzen sich ähnliche Plateaubildnngen fort in 
den Gebirgen von Charollais und von Lyonnais, von 3000 
und 4300' Höhe. Nun streichen südwestlich die Fortsetzung des Ost¬ 
randes von Hochfrankreich, die Sevennen, bis zu den Ausläufern der 
Pyrenäen, parallel mit der Rhone und Saone. Westlich und nordwest¬ 
lich liegt das Auvergner Gebirge. 
Anmerk. Die getrennten oder isolirten GebirgSglieder s. bei Be- 
fchreibung der Halbinselländer rc., sowie die Tiefländer und Ebenen Europa'S 
in dem folgenden Paragraphen. 
§. 134. Flüsse und Seen. 
1. Die Flüsse Europa's gehören zwei Hauptmeergebieten (dem 
nördlichen Eismeer und dem Atlantischen Ocean und dessen Theilen) und 
dem des Kaspischen Steppensees an. Sie zeigen so wenig als die Ge-
	        
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