Full text: Physische Geographie (Abth. 2)

Klima und organische Natur von Afrika. 215 
Das tropische Afrika ist wegen seines heißen, was¬ 
serarmen Bodens, wegen der Trockenheit seiner Atmosphäre 
viel ärmer an Pflanzenarten als der gleichnamige Klimagür¬ 
tel Amerika's; doch zeigt die Vegetation im Allgemeinen den¬ 
selben tropischen Charakter, da sie nur theilweise aus anderen 
Pflanzengeschlechtern, häufig aus abweichenden uub 
zum Theil aus denselben Arten derselben Gattung besieht, 
welche in der Tropen-Zone Amerika's heimisch sind. So feh¬ 
len dem Inneren Afrika's die ungeheuren Urwaldungen, die 
unabsehbaren Grasfluren, die mannshohen Disieln, die baum¬ 
artigen Farrenkränter Amerika's; siatt der charakteristischen 
Waldbänme dieses Erdtheils, die wegen ihrer geschätzten Holz¬ 
arten oben angeführt wurden, sind in Afrika der Ebenholz- 
baum, der kolossale Baobab (Adansonia) und Drachenbaum, 
Aloe-Arten und vor allen die Akazien, welche hier, wie im 
inneren Australien, gesellschaftlich als Gebüsch weite Flächen 
bedecken, einheimisch; an die Stelle der amerikanischen Mau- 
ritia, der Weinbeerpalme treten in Afrika die Dattel-, Dnm- 
und Fächerpalme, während die Öhl- tmb Kokospalmen über 
beide Welten verbreitet sind. Statt der Wiesengründe sind, 
hier wie dort, die Flußthäler mit Dickichten riesenhafter 
Schilfpflanzen angefüllt, und unter den Nahrungspflanzen 
sind Reis, Mais, Dams, Bataten, der Melonenbanm, Zucker¬ 
rohr, der Kaffeebaum, Ananas, Edelfrüchte (Agrumi), Ma¬ 
nihot rc. und vor allen die charakteristische Banane, bereit 
Fortkommen die Grenzen des Klimagürtels bestimmt, beiden 
Erdtheilen gemeinschaftlich; ebenso verschiedene Gewürzarten, 
Farbekräuter, Baumwolle u. s. w. Eigenthümlich sind da¬ 
gegen diesem Erdtheil die Guru-Nuß, die Durra-Hirse, der 
Teff u. e. a. 
Die Vegetation des nördlichen Klimagürtels der 
Edelfrüchte rc. gleicht im Allgemeinen der der entsprechen¬ 
den Zone Amerika's, doch mit dem Unterschiede, daß Wal¬ 
dungen und Bäume überhaupt, ebenso Rasen und Grasflä¬ 
chen seltener und fast nur in den Thälern der Küstenflüsse 
des Atlas, so wie auf den Hängen dieses Gebirges anzutref¬ 
fen sind, — daß sie noch tropische Baumformen, namentlich
	        
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