Object: Die Deutschen Kaiser und Könige im Bilde

Karl Y. 
1519—1556 
Kaiser Karl V. 1519—1556. 
Enkel Maximilians I. Geb. 1500, 1515 großjährig, Herr der Niederlande, 1516 König von Spanien, 1519 deutscher König, 
1521 Reichstag zu Worms. Luther! Wiederholte Abwesenheit und Feldzüge in Spanien und den Niederlanden. Kriege gegen 
Frankreich um den Besitz Mailands. 1525 Sieg bei Pavia, König Franz I. von Frankreich gefangen. 1525 Bauernkrieg. 1527 Plün¬ 
derung Roms. Durch den Frieden von Cambrai 1529 Herr von Italien. 1530 Kaiserkrönung in Bologna. 1530 Reichstag zu 
Augsburg, „Augsburgische Konfession“. 1532 Nürnberger Religionsfriede, Türkenkrieg, 1535 Zug gegen Tunis, 1541 — nach 
Kämpfen mit Frankreich — unglücklicher Zug gegen Algier. 1542 erneuter Angriff Franz I., 1544 Friede von Crepy. 1546 
Achterklärung der Protestanten, Schmalkaldischer Krieg, 1547 Sieg bei Mühlberg, 1552 Abfall des Moritz von Sachsen, Sieg 
des Protestantismus über Karl. 1552 Passauer Vertrag, 1555 Augsburger Religionsfrieden, Okkupation der Bistümer Metz, 
Toul und Verdun durch Heinrich II. von Frankreich. 1555 Verzicht auf die Niederlande zugunsten Philipps, der 1556 noch 
Spanien und Neapel erhält, gleichzeitig dankt der Kaiser ab. f 1558 im Kloster San Yuste in Estremadura, bestattet im Es- 
korial. — Bruch der Allgewalt der Kirche durch die Reformation. Mächtige geistige Bewegung in Deutschland. Luther, Zwingli, 
Kalvin, Melanchton, Hutten usw. — Niedergang der Hansa, Verlegung der Handelswege, Erstarkung der Macht der Terri¬ 
torialfürsten, hohe Blüte des Kunstgewerbes. — 1546—65 Konzil von Trient. Grausame Ketzer- und Hexenverbrennungen. 
Karl \. Jugendbild von Jan Gossart. Kaiser Karl V. und König Ferdinand I. 
Budapest, Museum der schönen Kunst (stark verkleinert). Medaille von 1532. Original im Kgl. Münzkabinett zu München. 
Heuterus (Rerum Belgicarum Lib. XIV. Ausg. Antwerpen 1598, p. 689) schreibt: „Karl V. 
war von mittlerer Größe, so daß man ihn weder unter die Schlanken, noch unter die Untersetzten rechnen 
kann, alle seine Gliedmaßen waren von gehörigem und anmutigem Ebenmaß und im richtigen Verhältnis 
zu seiner Gestalt. Sein Teint war in den besten Mannesjahren milchweiß, höchst anmutig anzusehen, 
die Hände sehr weiß, der Knochenbau in richtiger Proportion zur Gestalt, durch das Band starker 
Sehnen und Muskeln zusammengehalten, verlieh dem Körper nicht geringe Kraft und Schönheit. Das 
Gesicht ist angenehm, die Wangen kräftig, die breite Stirn heiter, die blauen (glaucorum) Augen, deren 
Farbe stark in schönes Stahlblau (caerulei) spielte, verrieten Würde und Energie, die Adlernase, ein 
Merkmal alter Helden, der fast immer etwas offenstehende Mund, ein eigentümlicher Familienzug, 
ein Erbteil seiner Vorfahren, der Burgundischen Fürsten, der dichte Bart und die dichten Augenbrauen, 
das bis zu den Ohren reichende Haupthaar*), von blonder, ins Braune spielender Farbe, der graziöse, 
weder hastige, noch schleppende Gang erzwangen selbst beim Todfeinde das Gefühl voller königlicher 
und kaiserlicher Majestät, Erhabenheit und imponierender Hoheit und rissen die Beschauer zur Be¬ 
wunderung fort. Brust und Schultern sind breit, der Hals sehnig, der Leib ohne Fett (subactus trainiert?), 
die Schultern muskulös, das Rückgrat sehnig, die Waden zwar nur dünn, doch tritt ihre Muskulatur 
hervor ohne häßlich zu wirken (sine injuria).“ 
*) Bis lo29. \ on da an trug der von Kopfschmerzen geplagte Monarch das Haar kurz. 
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