Full text: Lehrbuch der Geographie

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Erster Abschnitt. 
a) Der (pßersstltf der Aonau, von den Quellen bis Preßbnrg. Nach¬ 
dem sich die drei Quellenbäche noch in Baden, wo sie sich befinden, sucht sich der 
Fluß, nun Donau genannt, zwischen steilen und felsigen Ufern und wiesenreichen 
Niederungen seinen Weg durch das Kalksteingebirge der rauhen Alp, auf seinem 
Wege Baden, Würlemberg, Baden, Hohenzollern und wieder Würtemberg 
berührend. Bei Ulm, wo die Donau schiffbar wird, tritt sie, dieselbe nord¬ 
östliche Richtung verfolgend, in das Königreich Baiern und strömt durch die 
baierische Hochebene, häufig von morastigen Niederungen, den früher schon 
erwähnten Moose n, begleitet, hinauf bis Regensburg und Donaustauf. Hier 
tritt ihr der südwestliche Abhang des „Bairischen Waldes", auch Regen-Geb. 
genannt, entgegen und zwingt sie zu ihrer südöstlichen Richtung. Bei Passau 
in das Erzherzogthum Oesterreich getreten empfängt die Donau ihren ersten 
großen Zufluß, deu Inn, welcher sogar größer, als die Donau selbst, dieser 
aus den Alpen' eine große Wassermasse zuführt. Die Mündung des Inn 
hat eine Breite von 890', während die Donau selbst hier nur 744' breit ist. 
Von Regensburg über Passau, Linz bis nach Wien abwÄrts hat die Donau 
ihre schönsten Ufer. Denn nachdem die helle Kalkform des Jura verschwun¬ 
den ist, treten, den Strom einengend, links die Sandstein- und Grauitformen, 
des Baier- und Böhmer-Waldes mit ihren rothen Porphyrkegeln unmittelbar 
an den Fluß, während rechts die Vorhöhen der norischen Alpen zwischen Inn 
und Leytha hier gleichfalls unmittelbar in den Strom hineintreten, dort aber 
in weiterer Ferne ihn begleiten. Bald zwischen Felsen eingeengt, bald zu 
seeartigen Becken erweitert, nun mit bedeutendem Gefälle in schnellen Laufe 
dahinströmend, und Wirbel und gefährliche Strudel bildend, dann in mäßi¬ 
gem Gange fortfließend, mehrarmig, kleinere Auen bildend, gelangt die Do¬ 
nau oberhalb Wien in ihr unteres Stufeuland, die niederösterreichische Ebene 
bis Preßburg, womit sie ihren obern Lauf vollendet. 
Während ihres Oberlaufes empfängt die Donau links, d. i. von ber 
Nordseite, nur unbedeutende Zuflüsse*), wovon die größer« sind die Alt¬ 
mühl, die Nab (Naab) mit der Fils, der Regen und zuletzt die March. 
Die March nimmt alle Gewässer Mährens, unter denen die Thaya und die 
Schwarza die bedeutendsten sind, in sich auf, durchfließt schon in ihrem Mittelläufe 
niedriges Wiesen« und Sumpfland nnd tritt in ihrem Unterlaufe in die österreichi¬ 
sche Ebene, deren nördlicher Theil nach ihr das Marchseld heißt. Dieses Feld 
war oft die Wahlstatt für entscheidende Völkerschlachten. Die March mündet bei 
Preßburg. 
Rechts dagegen kommen ihr aus den Alpen mächtigere Flüsse zu, die 
Iller aus den Vorarlberger Alpen mündet bei Ulm; der Lech, eben daher 
einem See entfließend, bildet die alte Grenze zwischen Baiern und Schwaben 
und nimmt die Wertach auf; dieJsar mit ihren grünen, reißenden Wassern, 
nachdem dieselbe deit Abfluß des Walchensees, und durch ihren Nebenfluß. 
') Frage: Wie kommt das?
	        
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