452 
Süd-Amerika. 
widrigen Körper war ein sehr ungebildeter und schwacher Geist ver¬ 
bunden. Mit einem thierisch-dummen Gesicht sahen sie die an¬ 
gekommenen Schiffe und Menschen an, aber ohne eine Neugier 
oder Begierde nach näherer Kenntniß zu zeigen. Man beschenkte 
sie, aber selbst dies brachte sie nicht aus ihrer thierischen Ruhe. 
Ihre Sprache schien sehr unvollkommen zu sein. Man nannte 
dieses sonst gutmüthige Völkchen Pescheräh, weil sie dieses 
Wort den Fremden unaufhörlich entgegen riefen. Ihre Kleidung 
bestand aus Seehundsfellen, und ihre elenden Hütten aus Stan¬ 
gen, an welche sie nach der Wetterseite zu Seehundsfelle, Rasen¬ 
stücke und Zweige befestigt hatten. Fische und Muscheln schienen 
ihre einzige Nahrung auszumachen. 
12. Die Falklands-Inseln. 
r’ Von dem südlichsten Theile Patagoniens liegen zwei große 
und viele kleine Inseln ostwärts, die man die Falklands-Inseln 
nennt. Spanier und Engländer versuchten hier Niederlassungen, 
gaben sie aber bald wieder auf; denn es sind wohl die langwei¬ 
ligsten und einförmigsten Inseln der Erde. Jetzt gehören sie dem 
Freistaate von la Plata. Der Boden ist zwar bergig, und zwi¬ 
schen den Bergen sind schöne Triften; aber man sieht keinen 
Baum, und die Natur hat eine solche Einförmigkeit, daß selbst 
das Klima das ganze Jahr hindurch fast immer dasselbe bleibt. 
Eine Jahreszeit ist fast ganz wie die andere. Der Winter ist 
so gelind, daß kein Schnee liegen bleibt, und kein Bach zufriert; 
dagegen ist der Sommer so rauh und kühl, daß kein Waizen ge¬ 
deiht. Menschliche Einwohner giebt es hier erst seit kurzem, seit 
man von la Plata aus hier eine Eolonie angelegt hat, die gut 
gedeihen soll. An den Küsten giebt es eine unzählige Menge von 
wilden Enten und Gänsen, Pinguinen, Schnepfen und andern 
Vögeln. Auch sind hier die Seelöwcn recht eigentlich zu Hause, 
und um ihretwillen kommen dann und wann europäische Schisse 
hin, die den Einwohnern die gewonnenen Felle und den Thran 
abkaufen. Ferner Muscheln und Schalthiere werden in Menge 
gefunden, und Wallsifche treiben in den umliegenden Gewässern 
ihr Wesen. Von Landtieren hat man Füchse, Ratten und 
Mäuse gesehen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.