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schwarzen Meere, an diese die Haiden, die sich hie und da, auch im
folgenden Klimagürtel, finden.
48. Der Klimagürtel des Weinstocks. Hier werden große
Waldungen, Roggen- u. Haferfelder selten; neben dem Waizen wird
im S. Mais und auch Reis gebaut; die Kultur der Rebe und fei¬
nerer europäischer Obstarten ist charakteristisch; es kommen, gepflegt,
im S. selbst Edelsrüchte fort.
49. Der Klimagürtel der Edelsrüchte und immer¬
grünen Laubholzarten. In der unteren Region fehlen nörd¬
liche Waldbäume und größere Waldungen überhaupt; ebenso der
Rasen. Statt der nördlichen Forsten kleinere Gehölze von Bäu¬
men ohne periodischen Laubfall, und Pflanzungen von Edelfrucht¬
bäumen rc. ; statt des Rasens mancherlei immergrüne Sträucher und
Kräuter; die seltenen Wiesen müssen gepflegt werden. — Im Sü¬
den der Zone zeigen sich bereits, an geschützten Stellen, einige tro¬
pische Pflanzenformen. —
50. Die europ äische Thierwelt ist fast unter allen
Breiten gleichartig, nur im äußersten Süden und Norden cigen-
thümlich; aber dort mit den Geschöpfen der benachbarten asiatischen
Gegenden, hier mit denen der Polarländer der Erde übereinstim¬
mend. —
Im Allgemeinen kommen die europäischen wilden Thiere
weder an Größe noch an Wildheit den tropischen gleich, und ihre
Zahl ist beschränkt, selbst in den am wenigsten bewohnten, den Po-
lar-Gegenden des Erdtheils. Die Raubthiere (Bär, Wolf, Fuchs,
wilde Katze, Luchs) sind zwar, mit Ausnahme des Eisbären, fast
über den ganzen Kontinent, aber sehr spärlich verbreitet, häufiger
nur in den abgelegensten Waldgegenden der sarmatischen Ebene
und den einsamsten Gebirgsrevieren; in manchen Ländern sind sie
ganz ausgerottet. Auch die Menge wilder grasfressender Thiere,
namentlich der größeren Arten (Hirsch, Reh, Schwein rc.), ist bei
der zunehmenden Bewohnung und Entwaldung merklich im Abneh¬
men; einige Arten sind ganz verschwunden, andere (Elenn, Auer-
ochs) nur noch in den Urwaldungen Ost-Europa's, oder (Stein¬
bock, Gemse) auf den höchsten Firsten des Hochgebirges in geringer
Zahl vorhanden. Am ärmsten sind die südlichen Halbinseln an sol¬
chen Thieren. —
Hausthiere. Süd-Europa ist reicher an Arten. Hier das
Kameel, Maulthier, der Esel und Büffel, neben denjenigen Ge¬
schlechtern, welche die Mitte und den Norden des Erdtheils bewoh¬