Südlich von London.
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Mittelmeer abgiengen; dann Plymouth, wichtige See¬
stadt mit stark befestigtem großem Hafen (eigentlich einer
Reihe von Häfen) für 2000 Schiffe, auch Kriegshafen,
mit einem ungeheuren Wellenbrecher gegen die Gewalt
des hereinfluthenden Ozeans 7000' l., und 2 d. M. vor
demselben auf einer gefährlichen Klippe im Meer der be¬
rühmte Leuchtthurm von Eddystone. Auch ist bei Ply¬
mouth die großartigste Brücke Englands, die Albertbrücke
über einen Meereseinschnitt nach Cornwall, 260' h.,
2240' l.; E. mit Devouport 130,000- — In der Mitte
der Südküste tritt aus dem Meere die felsenumgürtete
Insel Wight (Bectis), hervor, die, sammt der im Hin¬
tergründe einer Bucht in schöner und höchst fruchtbarer
Gegend gelegenen Hafenstadt Southampton (48,000
E-), wegen der Lieblichkeit der Landschaft und des äußerst
milden Klimas „der Garten von England" genannt, sich
mit reizenden Sommersitzen gefüllt hat. Bon Southamp¬
ton gehen nun in regelmäßiger Reihenfolge die großen
Postdampfer nach Havre, Lissabon, dem Mittelmeere,
Indien, Amerika, Australien rc. aus, so daß es der Post¬
hafen für London geworden ist. — Der bedeutendste See¬
hafen der Südküste aber ist Portsmouth, der Haupt¬
kriegshafen und erste Festung Englands für 1000 Kriegs¬
schiffe; Schiffswerften, Arsenalen, Docken, Magazinen,
Aukerschmieden, Taudrehereien rc. im größten Maßstabe;
mit der größeren neueren Borstadt Portsea, 95,000 E.;
zwischen ihr und der Insel Wight die berühmte Rbede
von Spithead, Sammelplatz der Flotten. — Weiter östl.
die glänzende Seebadestadt von Sussex Brighton 78,000
E-), mit palastähulichen Häusern und prachtvollem
Damme; und ganz im O. Dover.
§ 393. Der Südküste gegenüber im „Canal" in der
Normannischen Bucht liegen die Ueberreste des einst so
großen englischen LäuderbesitzeS in Frankreich, die felsigen,
aber fruchtbaren N ormannischen In sein. Die „Channel
Islands", worunter 4 größere, Jersey, Guernsey, Alder-
ney, Serk, welche von einer dichten sranzösisch-normanni-