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der herrlichen Natur dieses Landes zu erfreuen. Auch im August 1854
reiste er dahin ab. Und schon am 9. dieses Monats traf folgende
Schreckensnachricht in Dresden ein: „Der König wurde heute auf
dem Wege nach Pilzthal umgeworfen; das Handpferb wurde scheu,
schlug aus und traf den König rückwärts am Kopfe. Man brachte
denselben in das nahe Wirthshaus Brennbüchl; allein die Besinnung
verlor sich bald und der König ist eine halbe Stunde darauf in Brenn¬
büchl verschieden." Am 15. August langte die Leiche des seligen
Königs in Dresden an und wurde in der Gruft der katholischen Hof¬
kirche beigesetzt. Aus der Nähe und Ferne kamen Fremde herbei, um
an dem Trauerzuge Theil zu nehmen und dem Verewigten die letzte
Ehre zu erweisen. Die Trauer war eine aufrichtige und allgemeine.
Bereits am 10. August ergriff die Zügel der Regierung
Johann,
geb. am 12. Dec. 1801. Mit tiefbewegtem Herzen, aber im Vertrauen
auf die Hilfe des Allmächtigen war er entschlossen in dem Sinne und
Geiste des herzlich geliebten Bruders fortzuwirken, in dem Geiste der
Gerechtigkeit und Milde, der Umsicht und Festigkeit und in treuer Liebe
zu seinem Volke. Er hat sein Wort bis aus diesen Augenblick gehalten,
redlich gehalten, und jeder gute Sachse wünscht von ganzem Herzen:
Gott segne den König Johann!
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