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Bergeshßhen aus oft mit einem Blicke 20 bis 30 Ortschaften
übersehen.
Die meisten Einwohner bekennen sich zur lutherischen
Kirche: unter 18 Christen gehören 15 zur lutherischen, 1 zur
reformierten und 2 zur römischen Kirche.
Die Mundart, welche von den meisten Dorfbewohnern ge¬
sprochen wird, ist die niedersächsische oder das Plattdeutsch.
Den letzten Namen hat sie daher, daß sie von alters her auf
dem platten Lande, d. i. in der Ebene gesprochen wird. Die
übrigen Einwohner reden hochdeutsch. Im Wendlande spra¬
chen vor 100 Jahren noch ganze Ortschaften wendisch; jetzt
ist die wendische Sprache in unserm Lande ganz ausgestorben.
Früher ist auch im Plattdeutschen gepredigt und gelehrt; seit
anderthalbhundert Jahren aber ist das nicht mehr geschehen.
7. Eintheilung. Hannover wird in sechs Landdrosteien und
die Berghauptmannschaft Klausthal getheilt. Ziemlich in der
Mitte von Osten gen Westen liegt die Landdrostei Hannover,
südöstlich von ihr die Landdrostei Hildesheim; nordöstlich von
jener und nördlich von dieser die Landdrostei Lüneburg; von
dieser nördlich die Landdrostei Stade; den südlichen Theil von
Westhannover bildet die Landdrostei Osnabrück, und den nörd¬
lichen die Landdrostei Aurich.
3. Die Laudrirostei Haimover,
Ihr südlicher Theil ist das Fürstenthum Kalenberg, zu
welchem auch die beiden alleinliegenden Stücke Bodenwerder
und Polle an der Weser gehören. Nordwestlich von Kalenberg
liegen die Grafschaften Hoya und Diepholz.
Der südliche Theil Kalenbergs ist gebirgig. Die Hauptge¬
birge sind Deister und Süntel; an diese schließen sich der Oster¬
wald und die Lauensteiner Berge. Der nördliche Theil des
Fürstenthums ist eben, wie auch Hoya und Diepholz. Die vielen
von den Gebirgen und aus den Mooren kommenden Bäche
stießen in die Weser, die Aller und die in diese mündende
Leine. An diesen Flüssen ist stellenweise schon Marschboden,
während in andern Ufergegenden fruchtbarer Kleiboden sich
findet. Im Norden ist der bebaute Boden größtentheils Geest¬
land, eine Mischung aus Lehm und Sand, und sandiger Heide¬
boden, der aber auch vielfach angebaut ist.
Kalenberg ist ein altes Stammland unsers Fürstenhauses
Hoya und Diepholz hatten früher die Grafen von Hoya und
Diepholz zu Landesherren. Als jene 1583 und diese 1585
ausstarben, fielen die Grafschaften an unser Fürstenhaus.
4. Das Getreide.
1. Das Getreide sollte den Völkern des Erdkreises Speise lie¬
fern; daher nimmt es sürüeb säst mit jedem Boden. Außerordentlich
ist seine Fruchtbarkeit; denn m manchen Gegenden bringen einzelne