fullscreen: Römische Kaiserzeit, Deutsche und europäische Geschichte bis 1789 (Teil 2)

III. Der Sieg des Christentums. 
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III. Der Sieg des Christentums. 
Für die Römer wie für die Germanen wurde es gleich bedeutsam, 
daß sie das Christentum annahmen. Nachdem mehrere Kaiser die 
Christen verfolgt hatten, ohne sie unterdrücken zu können, verlieh ihnen 
Konstantin der Große die gleichen Rechte wie den Heiden. Unter den 
Germanen ist der Gotenbischof Ulfilas der erste Apostel. 
250 Lhristenverfolgung unter Decius. 
303 Lhristenverfolgnng unter Diokletian. 
323—337 Ronstantin der Große Alleinherrscher. 
Um 350 Ulfilas. 
§ 15. Die Ausbreitung der Christengemeinden. Nach dem Tode 
Jesu zerstreuten sich seine Jünger in die Städte an der Küste des Mittel- 
ländischen Meeres. Hier gründeten sie neue Gemeinden, und in Anti- 
ochia erhielten sie den Namen „Christen". Bald darauf begann Paulus 
in Kleinasien und in Europa, in Mazedonien, Athen und Korinth zu 
predigen. Zur Zeit Kaiser Neros kam er nach Rom, wo er bereits eine 
Gemeinde vorfand, die ihren Ursprung auf den Apostel Petrus zurückführte. 
In den ältesten Zeiten versammelten sich die Christen in Privat- 
Häusern oder gemieteten Versammlungsräumen. Sie hielten eng zusammen 
und sorgten durch Spende von Gaben an die Armen, Besuch und Pflege 
der Kranken, Tröstung der Gefangenen für ihre notleidenden Brüder. Die 
zahllosen Unglücklichen, die unter dem Joche der Sklaverei seufzten, 
fanden ebenso bei ihnen Trost und Aufnahme in ihre Gemeinde wie die 
Vornehmen und Reichen, die sich, vom Lebensgenuß übersättigt, nach etwas 
Höherem und Befferem sehnten. Alle Aufgenommenen, ob hohen oder 
geringen Standes, wurden als Brüder behandelt. Still, ohne Anstoß zu 
geben, lebten sie meist unbeachtet unter den übrigen; sie leisteten der 
Obrigkeit den schuldigen Gehorsam, nur darin ungehorsam, daß sie weder 
den Göttern noch vor dem Standbild des Kaisers opferten. Bei Streitig- 
keiten untereinander wandten sie sich nicht an den kaiserlichen Richter, 
sondern gingen zum Bischof, dem Vorsteher der Gemeinde, oder zum 
Diakonen, seinem Gehilfen, oder zu den Ältesten und baten um ihren 
Schiedsspruch. 
Noch vor Ablauf des 1. Jahrhunderts bestanden Christengemeinden 
im ganzen Morgenland und in den meisten Provinzen des Abendlandes. 
Beständig wurden Gläubige gewonnen, bald durch Kaufleute, die auf ihren 
Geschäftsreisen Gelegenheit fanden, die neue Lehre zu verkünden, bald 
durch Soldaten, die ihrem Glauben auch im Lager an der Grenze treu 
blieben, vor allem aber durch Missionare, die eigens dazu ausgesandt 
wurden, Heiden zu bekehren. 
§ 16. Die Verfolgungen. Das römische Gesetz verbot, stemde 
Gottesdienste ohne Genehmigung der Obrigkeit in Rom einzuführen. Auch
	        
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