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21. „Die Dam' hat wackre Diener, traun;
Doch liebt sie sondre Livrei,
Wie Regenbogen anzuschau'n,
Mit Farben mancherlei." —
22. „Ich hab' bezwungen der Knaben acht
Von jedem Viertel der Stadt;
Die haben mir als Zins gebracht
Vierfältig Tuch zur Wat." —
23. „Die Dame hat, nach meinem Sinn,
Den besten Diener der Welt.
Sie ist wohl Bettlerkönigin,
Die offne Tafel hält.
24. So edle Dame darf nicht fern
Von meinem Hofe fein;
Wohlauf, drei Damen! auf, drei Herrn!
Führt sie zu mir herein!"
25. Klein Roland trägt den Becher flink
Hinaus zum Prunkgemach;
Drei Damen auf des Königs Wink,
Drei Ritter folgen nach.
26. Es stund nur an eine kleine Weil',
(Der König schaut in die Fern'),
Da kehren schon zurück mit Eil'
Die Damen und die Herrn
27. Der König ruft mit einem Mal:
„Hilst Himmel! seh' ich recht?
Ich hab' verspottet im offnen Saal
Mein eigenes Geschlecht.
28. Hilf, Himmel! Schwester Bertha, bleich,
Im grauen Pilgergewand!
Hilst Himmel! in meinem Prunksaal reich
Den Bettelstab in der Hand!"
29. Frau Bertha fällt zu Füßen ihm,
Das bleiche Frauenbild;
Da regt sich plötzlich der alte Grimm,
Er blickt sie an so wild.