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O. Grammatik.
0. Steigerung der Eigenschaftswörter. *
a. Die Eiche wächst im größten Theile von Europa, vorzüg¬
lich aber in Deutschland.
b. Zum Baue unserer Wohnungen liefert sie eisenfeste Pfeiler.
c. Die Winter- oder Steineiche hat langstielige, am Grunde
keilförmige Blätter.
ü. Die Früchte der Steineiche wachsen traubenweise an sehr
kurzen Stielen.
e. Im Herbste welken ihre Blätter, wie bei den meisten an¬
dern Bäumen.
k. In nicht zu kaltem und nassem Boden bekommt sie das
ff) härteste und zäheste Holz.
g. Die Sommer- oder Stieleiche wächst höher und gerader,
als die vorige.
h. Ihr Holz ist nicht ganz so fest, als das der Steineiche.
i. Ihre kurzgestielten, am Grunde fast herzförmigen Blät¬
ter, ii) so wie die Blüthen erscheinen einige Wochen früher.
Ic. Die Früchte hangen an längeren Stielen mehr vereinzelt
und sind länglicher, größer und süßer, als die der Win¬
tereiche. ,
^ Welche Bäume werden in Nr. 164. (Ii. bis K. rc.) mit
einander verglichen? — Was wird von der Wintereiche und was
von der Sommereiche gesagt? — Dabei suchen wir die Eigen¬
schaften des,Holzes, der Blätter, Früchte rc. auf und vergleichen
eigentlich die Eigenschaften dieser Dinge. — Wie ist das Holz
der Sommereiche? Fest- — Wie aber das der Wintereiche?
Fester. — Wenn wir aber das Holz der Eiche mit dem der
übrigen Bäume vergleichen!.' (f.) Sie bekommt das härteste und
zäheste (festeste) Holz.
Man unterscheidet bei der Vergleichung der Eigenschaften
mehrerer Dinge drei Stufen, die man Vergleichungsstufen oder
Steigerungsgrade (Graäus oomparationis) nennt. Die erste
oder die Grundstufe (Gr. positivus) ist diejenige, in welcher
das Eigenschaftswort noch keine Steigerung ausdrückt (b. c. f.).
Die zweite oder die Vergleichungsstufe (Gr. comparativus) drückt
einen höheren Grad der Eigenschaft eines Dinges in Vergleichung
mit der eines andern aus (g\ ii. Ic.). Die dritte oder die End¬
stufe (Gr. superlativus) drückt den höchsten Grad der Eigen¬
schaft in Vergleichung mit der aller übrigen Dinge derselben
Art aus (a. e. ff.).
. * , Die Steigerung gehört eigentlich in die Wortlehre. Neberwie-
gende Gründe haben ihr jedoch hier eine Stelle angewiesen.