Der Schritt ist ein gewöhnlicher Mannsschritt,'und
gilt 2% baierischen Schuh. Zwey Schritte machen 5 bai-
erische Schuh. Der Luadratschritt entsteht auf die
nämliche Art, wie der Quadratschuh.
Eine Ruthe ist e. ne Lange von 10 Schuh. Was
vom Qnadratschritt und Quadratschuh gesagt wurde, gilt
auch von der Quadratruthe.
Da durch die Abschreitung der Gründe, sowohl we¬
gen der ungleichen Schritte , als auch im Zahlen ein Fehl¬
er begangen werden könnte, so bedient man sich, zu mehr¬
erer Sicherheit, verschiedener Werkzeuge, z. B. einer eis¬
ernen Kette oder einer Schnur von 50 oder 100 Schuh
Länge, und zweyer Meßstängeln, deren sedes eine Länge
von 10 Schuh hält.
Zn der Meßkunst benennt man alle Langen, welche
man sich in Gestalt eines ausgespannten Fadens vorstellen
kann, mit dem Namen: gerade Linien. Sostelltz.B.
die Länge oder Breite eines Ackers, die Höhe eines Thurm¬
es, die Tiefe eines Grabens, die Entfernung eines Ortes
von dem andern eine gerade Linie vor.
Wenn im Gegentheile eine Linie immer ein-oder aus¬
wärts gebogen ist, so wie z. B. ein sich schlängelnder Bach,
der llmfang eines Teiches rc., so nennt man sie eiue k r u m-
m e Linie.
Zu den krummen Linien gehört auch die Zirkel-Li¬
nie, von welcher man sich ein Bild machen kann, wenn
man den Umfang eines Rades betrachtet.
Die geraden Linien bezeichnet man auf dem Felde
durch eingesteckte Stabe, die so stehen, daß die weitern
sämmtlich von den nächsten bedeckt werden, wenn man in
einiger Entfernung das Auge an sie hält. Auf Bauhölz¬
ern zieht man gerade Linien mittelst einer in nassen Röthel
getauchten Schnur. Auf dem Papier geschieht es mit dem
Lineal, mit einem Stifte oder mit einer Feder.
Man hangt, um eine gerade Linie auf dem Felde
zu messen, die Meßkette oder Schnur an den Stab, der