Full text: Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen

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die Brennnessel ist auch eine Pflanze. Die Kartoffelstaude hat weiche, 
saftige Stengel, die Brennnessel ebenfalls. Beide sind Kräuter. 
Alle Pflanzen, welche weiche* saftige Stengel haben, sind 
Kräuter. 
Alle Kräuter zusammen bilden wieder eine Klasse von 
Pflanzen. 
Welche von den Pßanzen im Felde sind auch Kräuter? 
— Welche nicht? — Welche Pflanzen im Garten sind Kräu¬ 
ter? — Welche nicht? — 
Wie viel Klassen von Pflanzen kennt ihr jetzt? — Wie heissen 
sic? — Was sind Bäume? — Was sind Sträucher? — Was 
sind Kräuter? — 
4. Der Noggen. 
Faserig, hohl, rund, kahl, glatt, knotig, dünn, ficngclumfaffend, schmal, 
bandförmig, nebeneinandcrliegend, kahnförmig, lang, grünlich, gelb, weich, 
hart, groß, grau, reif, unreif, trocken. 
Die Faser, das Faserige; das Hohle, die Höhle u. s. w. 
Die Faser der Wurzel; das Hohle des HalmeS u. s. w. 
Die Fasern der Wurzel sind fein. Die Knoten des Halmes sind 
hart. U. s. w. 
Sind die Fasern der Wurzeln fein? U. s. w. 
Aus der faserigeil Wurzel dieser Pflanze erhebt sich nicht, wie bei 
den Kräutern, ein Stengel, sondern ein Halm. Der Halm ist hohl, 
rund, kahl und glatt und hat mehrere Absähe oder Knoten; er ist 
knotig. Die Knoten machen, daß der Halm besser aufrecht stehen 
kann. Nun wird er von Wind und Wetter nicht so leicht geknickt 
und zu Boden geworfen. Oben an jedem Knoten entspringt ein 
dünnes Blättchen, welches am Anfange den Halm ganz umfaßt; es 
ist stengcllimfassend. Weiter nach oben aber theilt es sich nnb 
trennt sich unterhalb des folgenden Knotens vom Halme, indem cs sich 
abwärts biegt. Die Blätter sehen aus, wie schmale Bänder; sie sind 
bandförmig. 
Oben auf dem Halme befindet sich die Ähre. Auf beiden Seiten 
derselben bemerkt man zwei ncbeneinanderlicgende Reihen kleiner, kurz- 
gestielter Blättchen, Spreublättchen genannt, von denen je zwei und 
zwei auf einander liegen. Die äußeren Blättchen haben die Form 
eines Schiffchens oder Kahns; sie sind kahnförmig. Sie endigen 
in langen, dünnen Fäden, die man Grannen nennt. Bald treten 
zwischen diesen Grannen kleine, grünliche Fasern hervor; das ist die 
Blüthe. Sie fällt nach einiger Zeit ab, und zwischen den Spreu¬ 
blättchen entstehen jetzt Körner. Anfangs sind diese noch weich, und 
man kann sie nicht sehen; nach und nach aber werden sie hart und 
groß, bis sie endlich zwischen den Blättchen grau hervorgucken. 
Der Roggen ist dann reif. Er wird gemäht, eingefahren und ge-
	        
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