182
feinen ehemaligen Palast. *) Solche Basaltbildungen kommen noch
auf andern, im Süden liegenden Inseln vor; ihnen entsprechen
die Basaltformationen auf der Nocdküste von Irland, z. B. der
Riesendamm.
Noch weiter nach Westen liegen die Inseln Colt und Tirree,
dazwischen das kleine Eiland Gunna. Tirree oder Tirey ist eben
und sehr fruchtbar an Flachs und Hafer und wird von etwa
3200 Menschen bewohnt. Diese nähren sich hauptsächlich von
Ackerbau und Viehzucht, sowie von Fischerei. Außerdem liefert
auch die Insel Eisen- und Kalkstein. Die bemerkenswerthesten
Oerter der 2 QMl. großen Insel sind Kilchenichbeg auf der West¬
küste, KirkapoU auf der Ostküste und Hynish auf der Südküste.
Coll, im Nordosten von Tirree, ist im Innern gebirgig, an den
Küsten eben, etwa 2 QM. groß und von 1300 Menschen bewohnt.
Hier die Küstenörter Tulorichan, Fail und Kelis.
Von Mull aus nach Süden sich wendend, erreicht man zunächst
die ebene, etwa Vs QM. große Insel Colonsay, mit dem Dorfe
Change Ho und 800 Einw., und das kleine Oronsay. Südöstlich
davon das langgedehnte, 4 Meilen lange, 1 — 1 */2 Ml. breite und
fast 4 QM. große Jura, mit nur 1200 Einw., meistens Fischer,
da die Insel, besonders im N. und S., von hohen, kahlen Bergen
und nackten Felsen, darunter der 2420 F. hohe Beianvir, bedeckt
ist. Die beiden bedeutendsten Ortschaften Jura's sind: Jura oder
Tarbert und Feoline. Durch den Sund von Jslay oder Jla (spr.
Eila) wird die Insel Jslay von Jura abgetrennt. Sie ist circa
5 QMl. groß und wird durch den von Süden her eindringenden
Busen Lochindaal in zwei Halbinseln geschieden. Die östliche endet
im Süden im Mull von Oe oder Jslay, nach dem in der Nähe
liegenden Berge Oe benannt, die westliche in der Spitze von Ri-
nus. Jslay ist besonders im O. bergig, aber dennoch im Ganzen
fruchtbar und gut angebaut; auch wird das von dem schottischen
Festlande hier "eingeführte schwarze Hornvieh sehr geschätzt. Es
sind hier sogar Leinwandfabriken, die zum Werthe von 5000 Pfd.
Sterling jährlich ausführen, und endlich sind Kupfer- und Blei¬
gruben, jedoch nicht von Bedeutung, und Mineralquellen vorhan¬
den. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 10,000 Seelen. Als Haupt¬
ort der Insel kann der besuchte Hafenort Bowmore am Busen
Lochindaal betrachtet werden. Am Sund von Jslay liegt Port
Ascaig. Die Bewohner von Jslay treiben namentlich auch starke
Fischerei.
Die nördlichste und größte der äußern Hebriden ist Lewis
(spr. Luis), unter 48° N. Br. und 9° W. L. von Paris, fast 40
(371/2) QMl. groß, aber nur mit 18,000 Einwohnern. Sie ist
im Innern gebirgig, voller Moräste, Heiden und Seen; an den