Y. Die Schweiz.
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sich seine getreuen Burgunder für ihn
Pferde
sumpfigen
athen, fand den Tod von unbekannter Hand.
Erst einige Tage nach der Schlacht fand man seinen von Wunden ent¬
stellten, halb eingefrorenen Leichnam. Er ward bei Nancy, ehrenvoll be
graben, später von seinem Urenkel Kaiser Karl V. und dessen Schwester
Maria,
F. in Brügge beigesetzt. So glänzende
Siege machten den Namen der Eidgenossen in ganz Europa berühmt, und
sich nicht allein, ihre Freundschaft
sondern
auch Truppen von ihnen in Sold zu erhalten. Bon der Zeit an hat
Frankreich
gehabt
v ^ I I I kJ
Zeit aber fingen auch die Vorsteher
der Städte an, von verschiedenen Fürsten Geschenke und Pensionen anzu
nehmen, und die kriegslustige Jugend, durch Sieg und Bellte gelockt, lief
häufig auch o
man das Re
ß laufen oder Reiselanfen, wozu die vielen kleinen Fehden
Kriege
Gelegenheit
Freibur
Solothurn
litgefochten, 1
Schaffhausen
und zuletzt Appenzell 1513, wodurch die Zahl der 13 Cantone, wie sie bis
Zeit bestanden, vollständig wurde.
Der bnrgundische
letzte
welchen sie für
Ruhms der Schweizer, so auch
Unabhängigkeit fiihrten. Denn
der sogenannte Schwabenkrieg, welchen sie gegen Kaiser Maximilian I.
führten, der sie den deutschen Reichsgerichten unterwerfen wollte, endigte
nach einigen Siegen der Schweizer ohne große Begebenheiten mit dem
Baseler Frieden 1499. Von hier an bis in die neueste Zeit fochten die
Schweizer zwar immer mit Ruhm, aber stets nur als Söldlinge oder
Bundesgenossen anderer Mächte. Noch einmal kämpften sie gegen Frank¬
reich, mit welchem sie wegen Solderhöhung zerfallen waren, in der blutigen
Schlacht von Marignano bei Mailand gegen Franz I., worin sie zwar
nach ungeheurem Verlust durch die Uebermacht besiegt wurden, aber ihren
alten Ruf so sehr bewährten, daß der König eilte, 1516 einen ewigen
Frieden mit ihnen zu schließeit, welchem 1521 ein Bundesvertrag folgte.
nach welchem Frankreich
Zeit der Reformation herein, und sie innßte
mehrer
Schwi
mehr
Freiheitssimt des Volkes schon in älteren Zeiten sich
gegen die willkürliche Gewalt der römischen
Bischöfe kräftig erhoben hatte. Huldreich (Ulrich) Z
geboren den
Wildhaus, ward für die Schweiz, was Luther für
Deutschland gewesen. Ihm gleich an Frömmigkeit, Gottvertrauen und
Heldenmuth, ihm vielleicht noch überlegen an gründlicher Kenntniß des
Alterthums
an geistiger Unbefangenheit und Freiheit in Erforschung
der Wahrheit, zeichnete er sich schon als Knabe durch Wißbegier und Fähig
leiten aus, studirte zu Wien und nachher zu Basel, und ward 1506 Pfarrer
berühmten Wallfahrtsorte Maria Einsiedeln.
Schon hier, recht im Mittelpunkte mönchischen