Object: Mit erläuternden Abbildungen aus den Gebieten der Erd- und Naturkunde und der Geschichte, wie mit geschichtlichen und literaturgeschichtlichen Charakterköpfen nach Originalzeichnungen (Theil 4, Abtheilung 1, [Schülerband])

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10. Die Hausapotheke. 
sie keinen Arzt fragen, weil sie die Kosten scheuen. Sie bedenken aber nicht, 
daß die Gesundheit kostbarer ist als alle irdischen Besitzthümer. Uebrigens 
giebt es ja auch Krankenhäuser und Lazarethe, wo unbemitlelte Kranke ohne 
Bezahlung verpflegt werden. 
2. Die Kamillen wachsen bei uns auf vielen Aeckern. Sie haben 
einen starken, gewürzhaften Geruch. Sie sollten in jedem Hause vorräthig 
gehalten werden. Man gebraucht die Kamillen zu Kräutersäckchen, um sie 
auf Geschwülste zu legen. Innerlich wendet man sie bei Krämpfen, Kolik, 
Durchfall und andern Krankheiten an, indem man von den getrockneten 
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— 
Eibisch. 
Blüthen so viel, als man in drei Fingern halten kann, in ein Gefäß wirft 
und sie mit einigen Tassen siedenden Wassers übergießt. Nachdem das Ganze 
wohl zugedeckt eine Zeit lang gestanden und lau geworden ist, seiht man die 
Flüssigkeit ab und trinkt nun den Thee mit etwas Zucker. So bereitet man 
auch einen Thee aus den Hollunder-⸗ und Lindenblüthen, dem Minzenkraut, 
der Baldrianwurzel, den Wachholderbeeren und dergl. 
3. Die Hollunderblüthen werden ebenfalls mit Nutzen theils zu 
Kräutersäckchen äußerlich, theils als warmer Thee innerlich gebraucht, wenn 
man Schweiß erregen will. Man pflückt sie von dem Hollunderstrauche, der 
häufig bei uns wild wächst. Die Beeren locht man zu Mus und ißt dieses, 
um gelind abzuführen und Schweiß zu erzeugen. 
Bei verdorbenem Magen, Mangel an Appetit, Drücken in der Magen— 
arube und saurem Aufstoßen dienen der Wermuth, die Schafgarbe und der
	        
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