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' von ihm wissen wollen, da er die Normännischen Ein¬
fälle mit Geld und nicht mit dem Schwert abwehrt.
Auch die Deutschen werden seiner überdrüssig und ent¬
setzen ihn auf dem Reichstage O87). Wie schlecht die
Nachkommen Karls des Großen herschten, sieht
man daraus, dass 879 der Graf Boso ein neues
Reich Berg und stiftet. Ein unehelicher Neffe von
Karl dem Dikken, Namens Arnulf, Herzog inKärn-
then wird Karls des Dikken Nachfolger, schlägt zwar
die Normännex, ahep kann weder die Grenzen vor ih¬
nen sichern noch die Großen im Innern des Landes im
Zaume halten. Ihm folgt 808 Ludwig, ein 6jäh-
riges Kind, unter Vormundschaft des Erzbischofs
Hatto, der als ein iZjähriger Jüngling im Kampf
gegen die Ungarn bleibt (911) und mit dem die
Karolinger in Deutschland erlöschen. Unter diesen
Karolingern sind die Herzöge und andere Große im¬
mer angesehener geworden und viel hat Deutschland
ihnen nicht zu danken. Da der zuerst gewählte Otto
von Sachsen die deutsche Königswürde ausschlug, so
wird Konrad, ein Franke gewählt und herscht 6 Jahr
unglükljch, weil keiner gehorchen will. Nach feinem
Letzlwiüen wird Heinrich, Ottos Sohn (916) zum
König erwählt. Dieser ist klüger und tapferer als
seine Vorfahren. Er besiegt die Herzöge von Schwa¬
ben und Beiern, die ihn nicht anerkennen wollen, läst
ihnen aber ihre Lander. Er legt die Markgrafschaf¬
ten Meißen und Brandenburg gegen die Wenden, und
Schleswig gegen die Normänner an. Mit den Ungern
schließt ex einen neunjährigen Waffenstillestand, um-
giebt in der Zeit alle offenen Oerter mit Mauern, läst
in die Städte den 9ten Theil der Gutsbesitzer hinein?
ziehen; Pen Zten Theil der jährigen Früchte dort
aufhäufen und alle feierliche Versamlungen dort h-l-