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westen hat besonders durch die Einwirkung des Golfstroms, des „Ofens vom
nordwestlichen Europa," ein sehr mildes Klima erhalten. Noch in Schottland
bleibt selbst zur Winterzeit die Myrte im Freien grün, während iin Osten der
Winter mit großer Strenge auftritt. Der Westen Europas hat, da er dem
Meere nahe liegt, viel Regen, milde Winter und mäßig warme Sommer. Je
weiter wir aber nach Osten wandern, desto geringer wird der Niederschlag und
desto größer der Unterschied zwischen Winter und Sommer.
-3. Bodengestalt. Der Südwesten Europas ist vorzugsweise Gebirgsland,
der Nordosten Tiefland. Das höchste Gebirge sind die Alpen, dann folgen die
Pyrenäen, die Apenninen, die Karpathen und der Balkan. Den größten
Raum aber nimmt das Skandinavische Gebirge ein. Die Hochgebirge sind
überall von Flußtälern und Niederungen unterbrochen und darum zugänglich.
4. Die Alpen. Die Alpen bilden einen gewaltigen 1000 km langen
Halbbogen, der am Mittelländischen Meer östlich von der Rhonemündung beginnt
und sich bis an die ungarische Tiefebene hin erstreckt. Ihre höchste Spitze er¬
reichen sie in dem Montblanc (4800 m). Die Berge laufen oft in zackigen und
eckigen Felsen aus, Hörner und Nadeln genannt; unten sind sie bewaldet, die
Gipfel aber sind kahl und meist mit ewigen: Eis und Schnee bedeckt. Solche
Schneefelder heißen Firnen. Dort oben lagern zwischen steilen Gebirgsmauern
die Gletscher. Das sind Eisfelder, die aus dem Hochgebirgsschnee entstehen.
Sie sind zuweilen an 100 m dick und oft mehrere Stunden lang. Ein Schrecken
der Alpenbewohner sind die Lawinen. Das sind gewaltige Schneestürze, die
sich bei Tauwetter bilden und donnernd von den Bergen in die Täler rollen, und
alles mit sich fortreißen, was ihnen in den Weg kommt: Baum und Felsblock,
Mensch und Tier. Zuweilen verschütten sie ganze Wälder und Dörfer. — Um
den Verkehr über die Alpen zu ermöglichen, hat man gangbare Wege angelegt.
Sie heißen Pässe und führen gewöhnlich über.Einsattelungen der Gebirgskämme.
Als der bequemste Paß galt schon in alten Zeiten seiner geringen Höhe wegen
(1400 m) der Brennerpaß. Jetzt führen auch Eisenbahnen über und durch
verschiedene Berge. So geht seit 1882 durch den St. Gotthard in einem
15 km langen Tunnel eine Bahn, die die Schweiz mit Italien verbindet. Der
Simplontunnel (20 km) ist der längste Tunnel der Alpen.
6. Hußerdeuticbe Länder 6uropa$.
Die Schweiz. (41325 qkm. — 3,3 M. g.; 80 auf 1 qkm.)
1. Bodenverhältnisse. Die ganze Schweiz ist Hochland. Den Süden
und Osten füllen die Alpen aus, und im Nordwesten zieht sich der Schweizer-
Jura von der Rhone bis zum Rhein entlang. Zwischen den Alpen und dem
Jura liegt die Schweizer Hochebene. Sie ist äußerst fruchtbar, weshalb
Acker-, Obst- und Weinbau die hauptsächlichste Nahrungsquelle ihrer Bewohner sind.
2. Hlpenwirtscbaft. Die saftigen Bergwiesen mit ihren würzigen Kräutern
begünstigen die Viehzucht. Selbst noch oberhalb der Baumgrenze finden sich
zahlreiche Grasplätze, Almen oder Alpen genannt, die der Senn während des
Sommers von seinen Rindern, Schafen und Ziegen abweiden läßt. Ende Mai