Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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Das Hermannsdenkmal. Etwa 3U Stunden 
von Detmold erhebt sich auf einer Höhe des Teuto¬ 
burger Waldes, der Grotenburg, das riesenhafte 
und großartige Hermannsdenkmal. Die gewaltige 
Figur steht auf einem 30 m hohen Unterbau. Das 
Standbild selbst ist bis zur Schwertspitze 27 m hoch, 
so daß das Ganze eine Höhe von über 57 m er¬ 
reicht. In stolzer, kühner Haltung erhebt Hermann 
mit der Rechten sein 7 m langes Schwert in die Luft. 
Die Linke stützt sich auf den 10 m langen Schild. Mit 
dem linken Fuß tritt er den römischen Adler nieder. 
Der Körper des Helden ist so gewaltig, daß in dem 
einen Beine eine Treppe angebracht ist, die bis oben 
in das Haupt hinaufführt. In dem Haupte ist so 
viel Raum, daß 9 Mann darin um einen Tisch 
sitzen können. 
6. Das Fürstentum Waldeck (Vsc v. Bran¬ 
denburg. — 60 T.). Im südlichen, größern Teile 
liegt die Hauptstadt Arolsen, im nördlichen, 
Badeort Pyrmont. 
Hermannsdenkmal, 
kleinern Teile der berühmte 
4. Die thüringischen Staaten. 
a. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar (l/n v. Brandenburg — über 
340 T.), wird vom Thüringer Walde (S. 89) durchzogen und besteht aus 
drei größern und vielen kleinern Teilen. Die Hauptstadt ist Weimar (27 T.). 
An der Saale liegt Jena; Schlacht 1806. Bei Eisenach erhebt sich die 
Wartburg. Südlich davon liegt, halb auf weimarischem, halb auf gothaischem 
Boden, Ruhla, bekannt durch seine Messer und Meerschaumpfeifenköpfe. 
1. Weimar (27 T.) ist die freundliche Hauptstadt des Großherzogtums. Das 
Residenzschloß enthält u. a. die mit herrlichen Malereien ausgestatteten 4 Dichter¬ 
zimmer, die Goethe, Schiller, Herder und Wieland gewidmet sind. Diese 
Dichter lebten in Weimar unter dem kunstsinnigen Herzog Karl August. Am 
Goetheplatze steht Goethes, an der Schillerstraße Schillers Wohnhaus. Eine Tafel 
am Schillerhause trägt die Inschrift: „Hier lebte und starb Schiller." Man sieht 
hier noch das enge, niedrige Stüblein, wo Schiller wohnte. Auch sein Arbeitstisch 
steht noch da. Darauf liegen 2 Briefe von seiner Hand. Die Bettstelle, worin 
Schiller starb, ist reich mit Kränzen geschmückt. Neben dem Bette steht auf einem 
Tischchen Schillers Dose und Tasse. Auf dem Theaterplatze erhebt sich das eherne 
Doppelstandbild Goethes und Schillers, die beide im Leben durch innige Freund¬ 
schaft verbunden waren. 
2. Die Wartburg liegt am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes. In 
alten Zeiten war sie die Residenz der Landgrafen von Thüringen. Landgraf Her¬ 
mann versammelte hier die größten Dichter seiner Zeit, und 1206 soll hier sogar 
ein „Sängerkrieg" stattgefunden haben. Auf der Wartburg wohnte auch vor Zeiten 
die heilige Elisabeth, eine fromme Landgräfin von Thüringen. Auch Luther ver¬ 
brachte auf der Wartburg ein Jahr, als er vom Kaiser geächtet war. 
d. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen-Hildburghausen (1/i6 v. Branden¬ 
burg — 234 T.) wird gebildet aus einem Hauptteil und vielen kleinern Teilen. Das 
Hauptland liegt halbmondförmig um den Südwestfuß des Thüringer Waldes. 
Die Werra ist die Pulsader des kleinen Ländchens. Die Hauptstadt ist Mei- 
Realienbuch. B. g
	        
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