Wirbeltiere: B. Vögel. 
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bett Winter über bleiben, aber nicht brüten. (Zugvögel.) Ende März 
oder Anfang April kehren sie zurück. 
Der Fischreiher, oben aschblau, unten weiß, ist ein stattlicher Vogel; den Kopf 
ziert ein dunkler, zweiteiliger Federbusch. Er nistet in großen Kolonien auf hohen 
Bäumen. Im Mittelalter wurde er mit abgerichteten Falken gejagt lR eiherb eize). Die 
Waldschnepfe, etwas größer als eine Taube, hat einen langen, biegsamen Schnabel; 
das Gefieder ist rostfarben. Wenn sie im Frühling und Herbste durch Deutschlaud zieht, 
wird ihr sehr viel nachgestellt; denn sie gilt als das feinste Vogelwild. Etwas schlanker 
gebaut ist der in den Sümpfen und Mooren Norddeutschlands häufig vorkommende, 
nach seinem Geschrei benannte Kiebitz. Der Rücken ist braun, Scheitel und Kehle schwarz, 
der übrige Teil des Körpers weiß gefärbt. Er nützt durch Vertilgung von Insekten; daher 
ist es schade, daß seine wohlschmeckenden Eier gesammelt werden. Der graue Kranich, 
ein stattlicher Vogel, lebt gesellig an den nordöstlichen Seen Deutschlands. Der Ibis 
wurde von den alten Ägyptern göttlich verehrt. Der Wiescnschnarrer, ein scheuer 
Vogel, läßt im Frühlinge auf Wiesen seine knarrende Stimme ertönen. 
Sumpf- oder Watvögel, a) Die langen Beine werden beim Fliegen rückwärts 
gestreckt, b) Niedrige, wasserreiche Gegenden der gemäßigten Länder, c) Mittlere und 
große Vögel, ck) Lsals und Schnabel lang, Schwanz kurz. o) und f) Durch Vertilgung 
von Amphibien, Schnecken, Insekten nützlich; die größeren schaden aber auch durch ver¬ 
zehren von Fischen und kleinen vögeln, g) Meistens Zugvögel. 
§ 28. Beschreibe die zahme Gans, die Hanscnte! Erzähle vom Nutzen 
der Gaus und Ente! Vergleiche Gans und Ente! 
Der Schwan ist unstreitig der schönste und edelste unter allen Schwimm¬ 
vögeln. Der längliche Körper tst mit reichem, reinweißem Gefieder 
bedeckt. Den langen, schlanken Hals trägt er anmutig 8-förmig gebogen. 
Der rote Schnabel hat am Grunde einen schwarzen Höcker (Höcker¬ 
schwan). Die schwarzen Beine stehen weit nach hinten; daher ist sein 
Gang unbeholfen und watschelig. Die Vorderzehen sind durch eine 
Schwimmhaut verbunden. Das Auffliegen füllt ihm schwer; doch fliegt 
er danach schnell über das Wasser hin. Damit die Federn das Wasser 
nicht annehmen, bestreicht er sie häufig aus der Bürzeldrüse, die sich bei 
allen Vögeln vorfindet, mit einer öligen Flüssigkeit. 
Der Schwan lebt auf der Ostsee und den großen schwedischen und 
russischen Seen noch wild; bei uns ist er seit uralten Zeiten gezähmt und 
wird auf Teichen zur Zierde gehalten. Auf den Havelseen leben z. B. 
Tausende, welche die Federn für die zum königlichen Haushalte gehörigen 
Betten liefern. Auch die Unterseite des Gefieders, der Schwanenpelz, 
wird sehr geschützt. 
Das Weibchen legt ans Inseln oder in dem dichten Versteck eines Ge¬ 
büsches sein Nest an; von den 6—8 Eiern wird kaum die Hälfte ansge¬ 
brütet. Die grau befiederten Jungen werden lange von den Alten geführt 
und sorgfältig beschützt, wobei sich auch das Männchen beteiligt; wie denn 
überhaupt die Pärchen lebenslang in treuer Liebe aneinander hängen. 
Aber gegen andere Wasservögel, gegen kleine Tiere und Kinder zeigen sie 
sich herrschsüchtig, ja boshaft und tückisch. 
Zu den Schwimmvögeln gehört auch die wilde Grau-Gans, die Stammmutter 
der Hausgans, die im Frühlinge und Herbste in kleinen Zügen durch Deutschland zieht.
	        
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