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während 1 Sekunde wird nach dem Erfinder der Dampfmaschine Watt ge»
nannt. 736 Watt entsprechen einer Pferdestärke oder 75 mkg in 1 Sek. Beim
Starkstrom berechnet man die Arbeitsleistung bequemer nach Stunden und
nennt 1 V . 1 Am . 1 Stunde — 1 Wattstunde. 1000 Wattstunden — 1 Kilo¬
wattstunde. Der Elektromotor eines elektrischen Wagens leistet demnach
durchschnittlich eine Arbeit von 500 V . 10 Am . 1 Sekunde — 5000 Watt.
das sind in einer Stunde 5000 Wattstunden oder 5 Kilowattstunden.
Elektrisches Glühlicht. a) Schaltet man in den Stromkreis einer
starken Batterie einen dünnen Eisendraht, so wird er glühend und schmilzt
Ein dünner Platindraht wird weißglühend und strahlt Licht aus.
b> Die dünnen Drähte leisten dem elektrischen Strome einen starken Wider¬
stand. Bei dessen Überwindung geht die elektrische Kraft in Wärme über.
Eisen- und Platindraht von gleicher Dicke und Länge haben ungefähr den¬
selben Widerstand', gleich starker Strom entwickelt in beiden auch gleiche
Wärmemeugen. Da aber der Schmelzpunkt des Eisens bedeutend niedriger
liegt als der des Platin, so schmilzt der Eisendraht, während Platin bloß glüht.
c) Bei der Überwindung eines Widerstandes wird elektrische
Kraft in Wärme verwandelt.
<1) Das Glühen dünner Leiter des elektrischen Stromes findet Ver¬
wertung bei elektrischen Heiz- und Kochapparaten, zum Entzünden von
Minen, in der Heilkunst zum Fortbrennen von Fleischteilen (z. B. Polypen).
Die wichtigste Anwendung aber ist die elektrische Glühlampe (Edison 1879).
Bei derselben wird durch den elektrischen Strom ein dünner Kohlenfaden
zum Glühen gebracht. Da dieser in der atmosphärischen Luft verbrennen
würde, schließt man ihn in eine luftleere Glasbirne ein. Die elektrische
Glühlampe erfordert gewöhnlich eine Spannung von 110 V bei Vs
Stromstärke und hat dabei eine Leuchtkraft von 16 Kerzenstärken. Sie ver¬
braucht keinen Sauerstoff und liefert keine schädlichen Verbrennungsgase, wie
offene Flammen; sie erzeugt nur wenig Hitze und ist verhältnismäßig
billiger als Gas- oder Petroleumbeleuchtung.
Elektrisches Bogenlicht. a) Schließt man einen Batteriestrom, indem
mau die Enden der Leitungsdrähte in Berührung bringt, so entsteht ein
kleiner Funke; unterbricht man den Strom, so tritt ein etwas stärkerer Funke
auf. Befestigt man an den Enden der Leitungsdrähte zwei zugespitzte Kohlen¬
stäbchen, so entsteht beim Schließen des Stromes zwischen den Kohlenspitzen
ein helleuchtender Punkt.
b) Der Widerstand an der Berührungsstelle der beiden Leitungsdrähte
und der Kohlenspitzen ist sehr groß; infolgedessen tritt eine bedeutende Er¬
wärmung ein. Außerdem reißt der elektrische Strom kleine Teilchen mit,
die durch die Wärme ins Glühen geraten.
c) An der Stelle, wo ein großer llbergangswiderstand zu
überwinden ist, tritt starke Erwärmung ein. Der elektrische Strom
reißt dann glühende Teilchen mit.
dl Der starke Strom einer Dynamomaschine springt zwischen zwei
Kohlenspitzen auch aus größere Entsernungeu über. Die beiden Kohleuspitzeu