Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

III — 90 
Pulverdampf und Kanonendonner aus und achtet der erhaltenen Wunden nicht. 
An der Leiche des gefallenen Reiters senkt es schmerzerfüllt den Kopf. Im Zirkus 
erregt das Pferd durch seine Gelehrigkeit Bewunderung und Erstaunen. 
3. Rassen. Die schönste Pferderasse ist die arabische. Feuer, Schnelligkeit und 
Ausdauer zeichnen sie aus. Die besten Araberpferde werden von den Beduinen gezüchtet. 
Ein edles Mutterpferd wird oft mit 40000 4b bezahlt. Auch das englische Vollblut⸗ 
pferd trägt seinen Reiter mit Windeseile dahin. Sehr schwere Pferde liefern Frankreich 
ercheron), England und Belgien. Sie werden in Deutschland vielfach als Arbeits⸗ 
pferde benutzt. Die kleinsten Pferde sind die Ponys. Sie erreichen oft nur die Größe 
eines Esels oder Schafes. 
112. Das Vind 
1. Körperbau. Das Rind ist nicht so schön gebaut wie das Pferd. Es sieht viel— 
mehr etwas plump aus. Der Nacken ist stark („Stiernacken“). Vorteil: Er kann beim 
Weiden lange nach unten gehalten werden. Auch vermag er das drückende Joch leicht 
zu ertragen. (Zugtier.) Am Halse hängt eine schlotternde Haut, die ,Wamme“. Da 
sie lose sitzt, so kann sich der Kopf leichter bewegen, als wenn sie straff säße. (Vorteil— 
haft beim Weiden.) Der Gang ist unbeholfen und schwerfällig. (Wo das Rind ver— 
wildert vorkommt Südamerika, China], ist es 
schnellfüßig, vorsichtig und scharfsinnig.) Am 
Fuße sitzen 2 Paar Zehen, deren jede von einem 
Hornschuh (Huf) umgeben ist. Nur die beiden 
größeren) Vorderzehen berühren beim Auftreten 
die Erde. Als Waffe dienen die Hörner. Damit sie 
Platz haben, ist die Stirn breit, und damit die 
Schädelknochen die Wucht des Stoßes aushalten, 
sind sie dick. Die Hörner sind inwendig hohl, 
aber über feste Stirnzapfen gewachsen. Die 
Hornmasse wächst am unteren Ende in wulst— 
artigen Ringen weiter. 
2. Nahrung und Nutzen. Das Rind 
frißt Gras, Klee, Häcksel, Kartoffeln u. s. w. 
. Speiserbhre. P. Pansen. N. Netz Im Oberkiefer fehlen die Schneidezähne. Den— 
ue erreet et, noch versleht es das Rind, sehr geschickt das 
gen. Anfang des Darmes 
Magen eines Wiederkäuers (Kalb). Gras auf der Weide abzurupfen. Da, wo 
Zuerst geht die rune in den Pansen und bei anderen Tieren die Schneidezähne sitzen, 
e ie nu hat es eine harte Knorpelleiste. Will es grasen, 
gelaut und geht dann in den Bttermnagen und so umschlingt es den Grasbüschel mit der langen, 
hiseht nin Vabrmagen rauhen Zunge, drückt ihn mit den 8 Schneide⸗ 
zähnen des Unterkiefers gegen die Knorpelleiste und rupft so das Gras ab. Da Gras 
wenig Nährstoffe enthält, so hat das Rind eine große Menge davon nötig. Des— 
halb verschluckt es das Futter erst fast gänzlich ungekaut. Wenn es aber aufgehört 
hat zu fressen, dann kommt das Futter aus dem Magen wieder zurück in das 
Maul und wird zum zweitenmal gekaut. Daher sehen wir die Rinder im Stalle 
fast immer kauen, auch wenn sie kein Futter vor sich haben. (Wiederkäuer.) Eckzähne 
fehlen (wie bei allen Pflanzenfressern) — Nutzen gewährt uns das Rind besonders 
durch seine Milch, sein Fleisch und seine Haut. (Chemie, S. 92.) 
113. Das Bausschaf. 
1. Körperbau und Eigenschaften. Das Schaf ist ein friedliches Tier. 
Es hat auch alle Ursache, den Frieden zu lieben; denn es fehlt ihm nicht nur
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.