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Pulverdampf und Kanonendonner aus und achtet der erhaltenen Wunden nicht.
An der Leiche des gefallenen Reiters senkt es schmerzerfüllt den Kopf. Im Zirkus
erregt das Pferd durch seine Gelehrigkeit Bewunderung und Erstaunen.
3. Rassen. Die schönste Pferderasse ist die arabische. Feuer, Schnelligkeit und
Ausdauer zeichnen sie aus. Die besten Araberpferde werden von den Beduinen gezüchtet.
Ein edles Mutterpferd wird oft mit 40000 4b bezahlt. Auch das englische Vollblut⸗
pferd trägt seinen Reiter mit Windeseile dahin. Sehr schwere Pferde liefern Frankreich
ercheron), England und Belgien. Sie werden in Deutschland vielfach als Arbeits⸗
pferde benutzt. Die kleinsten Pferde sind die Ponys. Sie erreichen oft nur die Größe
eines Esels oder Schafes.
112. Das Vind
1. Körperbau. Das Rind ist nicht so schön gebaut wie das Pferd. Es sieht viel—
mehr etwas plump aus. Der Nacken ist stark („Stiernacken“). Vorteil: Er kann beim
Weiden lange nach unten gehalten werden. Auch vermag er das drückende Joch leicht
zu ertragen. (Zugtier.) Am Halse hängt eine schlotternde Haut, die ,Wamme“. Da
sie lose sitzt, so kann sich der Kopf leichter bewegen, als wenn sie straff säße. (Vorteil—
haft beim Weiden.) Der Gang ist unbeholfen und schwerfällig. (Wo das Rind ver—
wildert vorkommt Südamerika, China], ist es
schnellfüßig, vorsichtig und scharfsinnig.) Am
Fuße sitzen 2 Paar Zehen, deren jede von einem
Hornschuh (Huf) umgeben ist. Nur die beiden
größeren) Vorderzehen berühren beim Auftreten
die Erde. Als Waffe dienen die Hörner. Damit sie
Platz haben, ist die Stirn breit, und damit die
Schädelknochen die Wucht des Stoßes aushalten,
sind sie dick. Die Hörner sind inwendig hohl,
aber über feste Stirnzapfen gewachsen. Die
Hornmasse wächst am unteren Ende in wulst—
artigen Ringen weiter.
2. Nahrung und Nutzen. Das Rind
frißt Gras, Klee, Häcksel, Kartoffeln u. s. w.
. Speiserbhre. P. Pansen. N. Netz Im Oberkiefer fehlen die Schneidezähne. Den—
ue erreet et, noch versleht es das Rind, sehr geschickt das
gen. Anfang des Darmes
Magen eines Wiederkäuers (Kalb). Gras auf der Weide abzurupfen. Da, wo
Zuerst geht die rune in den Pansen und bei anderen Tieren die Schneidezähne sitzen,
e ie nu hat es eine harte Knorpelleiste. Will es grasen,
gelaut und geht dann in den Bttermnagen und so umschlingt es den Grasbüschel mit der langen,
hiseht nin Vabrmagen rauhen Zunge, drückt ihn mit den 8 Schneide⸗
zähnen des Unterkiefers gegen die Knorpelleiste und rupft so das Gras ab. Da Gras
wenig Nährstoffe enthält, so hat das Rind eine große Menge davon nötig. Des—
halb verschluckt es das Futter erst fast gänzlich ungekaut. Wenn es aber aufgehört
hat zu fressen, dann kommt das Futter aus dem Magen wieder zurück in das
Maul und wird zum zweitenmal gekaut. Daher sehen wir die Rinder im Stalle
fast immer kauen, auch wenn sie kein Futter vor sich haben. (Wiederkäuer.) Eckzähne
fehlen (wie bei allen Pflanzenfressern) — Nutzen gewährt uns das Rind besonders
durch seine Milch, sein Fleisch und seine Haut. (Chemie, S. 92.)
113. Das Bausschaf.
1. Körperbau und Eigenschaften. Das Schaf ist ein friedliches Tier.
Es hat auch alle Ursache, den Frieden zu lieben; denn es fehlt ihm nicht nur