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diesem beispiellosen Erfolge zog er in Eilmärschen nach Schlesien, wo
Schweidnitz und Breslau in die Hände der Österreicher gefallen
waren. —
Friedrich vereinigte sein siegreiches Heer mit den Trümmern des
schlesischen Heeres und griff den mehr als doppelt so starken Feind
am 5. Dezember bei Leuthen an. In drei Stunden errang der König
mit seiner „Potsdamer Wachtparade" seinen herrlichsten Sieg. —
So stand Friedrich am Ende des großen Schlachtenjahres als ruhm¬
reicher Sieger da. Ein neues norddeutsches Heer ivurde für englisches
Geld angeworben; zum Befehlshaber wurde Friedrichs Schwager,
der Prinz Ferdinand von Braunschweig, ernannt; dieser tüchtige Feld¬
herr schützte bis zum Ende des Krieges Westdeutschland gegen die
französischen Heere und brachte ihnen mehrere Niederlagen bei.
Bon Zorndorf bis Hubertusburg. — Die Gefahr der nächsten
Jahre bestand in dem gemeinschaftlichen Angriffe der Russen und
Österreicher. Für das Jahr 1768 konnte Friedrich noch eine Ver¬
einigung seiner Hauptfeinde verhindern. Die in die Neumark einge-
Friedrich der Große in der Schlacht bei Zorndorf.
Nach der farbigen Anschauungstafel von F. E. Wachsmuth in Leipzig.
drungenen Russen wurden ani 26. August bei Zorndorf geschlagen
und zum Rückzüge nach Polen genötigt. Der Sieg war Sehdlitz zu
verdanken, der durch seine glänzenden Reiterattacken die rusiische
Kavallerie vom Schlachtfelde jagte und die russischen Infanteriekolonnen
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