155 —
Gehörknöchelchen (Hammer 4—6 und a),
Amboß (7—9 und a) und Steigbügel (11, 12
und c) in Bewegung. Der Hammer, der
an seinem Stiele (6) mit dem Trommelfelle
verwachsen ist, schlägt zuerst auf den Amboß.
Dieser ist durch den Steigbügel mit dem
Labyrinthe verbunden. Das Labyrinth besteht
aus den 3 Bogengängen (13—15), der
Schnecke und dem Vorhofe und ist mit dem
Gehörwasser angefüllt. In diesem Wasser
schwimmen die Gehörsteinchen, an denen
die Verzweigungen des Gehörnerven enden.
Hier angelangt, setzen sich die Schallwellen
in Wasserwellen um und teilen sich so den
Nerven mit, die den Schall dem Gehirn
zuführen. — Übermäßig starke Schalleindrücke
können das Trommelfell zertrümmern. Ka¬
noniere öffnen daher beim Abfeuern den
Mund, da vom Munde aus eine Röhre (die Ohrtrompete) den Schall ans die
entgegengesetzte Seite des Trommelfells leitet und so einen Gegendruck ausübt, der
das Zerspringen des Trommelfells verhütet. — Erbsen oder ähnliche Körper
in den Gehörgang zu stecken, ist sehr gefährlich, ebenso das Bohren im Ohre mit
einem spitzen Stifte. Das im Gehörgange sich leicht ansammelnde Ohrenschmalz
suche man durch regelmäßiges Waschen der Ohren zu entfernen; im anderen Falle
verstopft es den Gehörgang und hat Schwerhörigkeit, ja, sogar Taubheit zur Folge.
8. Geruch. Das Werkzeug des Geruchs ist die Nase. Sie ist im Innern
mit einer schleimigen Haut überzogen, deren oberster Teil den Namen „Riech¬
haut" führt. In dieser liegen die Enden der Geruchsnerven, die den Geruch dem
Gehirn übermitteln. Die Riechhant sondert stets Schleim ab, der die riechenden
Teilchen (Atome) aufs innigste mit der Haut verbindet.
9. Geschmack. Das Werkzeug des Geschmacks ist die Zunge. Sie ist an
der Oberseite mit einer dicken Schleimhaut überzogen, die mit vielen kleinen Warzen
besetzt ist. Diese stehen mit den Geschmacksnerven, die sich in der Zunge verzweigen,
in Verbindung. Nur flüssige Stoffe oder im Speichel befindliche feste Körper
vermag die Zunge zu schmecken.
10. Gefühl. Der Gefühlssinn hat seinen Sitz in der Haut. Diese besteht aus
3 Schichten, der Oberhaut, der Lederhaut und der Fetthaut. Die Oberhaut ist
ohne Gefühl. Die Lederhaut ist sehr fest und zähe, von vielen Nerven durchzogen
und daher sehr empfindlich. In ihr liegen die Talgdrüsen. Sie sondern Talg ab,
um die Haut geschmeidig zu erhalten. Verstopfen sie sich, so entstehen die so¬
genannten Mitesser. Sie lassen sich am besten durch den Druck mit einem (ge¬
reinigten!) Uhrschlüssel enffernen. Die Fetthaut enthält viel Fett und ist besonders
bei wohlbeleibten Personen sehr stark. — Von dem Gefühlssinne ist der Tastsinn
zu unterscheiden. Er hat besonders in den Fingerspitzen, den Lippen und der Zunge
seinen Sitz und dient dazu, Größe, Form und Dichtigkeit der Körper kennen zu lernen.
11. Hautpflege. Durch die Schweißdrüsen der Haut werden fortwährend
schädliche oder überflüssige Stoffe des Blutes ausgestoßen; durch sie erhält aber
auch das Blut eine Zufuhr von Sauerstoff. Für die Gesundheit des Körpers
ist es daher von großer Wichtigkeit, daß diese Kanäle der Haut stets offen er¬
halten werden, damit sie ihre Tätigkeit fortsetzen können. Dazu ist in erster
Reihe größte Reinlichkeit nötig. Jeden Tag wasche man den Oberkörper mit