51. Das Fichtelgebirge und seine Bewohner.
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^bens in den Wäldern, die andere auf ihrer Wasserreise nach
Frankfurt und Mainz zubringen, so gewahrt man bei ihnen, neben
natürlichen Gutmüthigkeit und Herzlichkeit, Welt- und
Menschenkenntnis, und. ihr ansehnlicher Gewinn seht sie in den
^and, sich manche feinere Genüsse des Lebens zu verschaffen.. Die
Bewohner der Gegenden, wo Manufacturen getrieben werden, wie
ln und um Hos, haben von dieser Einfachheit der Sitten schon
Prioren. Ein Gemisch der Sitten der Manufacturisten und des
Obmannes sindet man in der Klaffe der Handwerker in den
Städten und Märkten, da sich diese entweder ganz von Manu-
^lurarbeiten nähren, oder neben einem Handwerke auch Feldbau
Liberi und dann fast wie die Bauern leben. Doch sind unter
auf den ersten Anblick Wirthe, Fleischer, Bäcker und Müller
% durch gewisse Eigenthümlichkeiten zu erkennen. Sie bilden
wohlhabende und unabhängige Bürgerklaffe, und der rasche
betrieb ihrer Geschäfte, ihre große persönliche Bekanntschaft umher,^
^ Weise, wie sie jeden nach seinem Stande auf ihre Art zu ehren
^ssen, und die Behaglichkeit, womit sie in den geschäftslosen
Zünden die Bequemlichkeiten des Hauses genießen, zeichnen sie
°lus. Außerdem bilden die eigentliche höhere Klaffe die verschie¬
den adlichen Gutsbesitzer des Gebirges. Auch sie haben die guten
^Fenschaften des Landmannes in sich erhalten, vermählen damit
den eben so hartnäckigen Stolz alles Gebirgsadels. In den
Nützlichen Einrichtungen herrscht auch bei ihnen reinliche Einfach-
und da der Luxus das Vermögen nicht aufzehrt, so findet
in den geselligen Kreisen einen Frohsinn, welchen der Druck
^ Zeitverhältnisse nicht zu verscheuchen vermag. Die Familien
J11^ bloß einer Stadt, sondern einer ganzen Gegend leben in ver¬
sichern Umgänge mit einander.
Die reichsten Leute wohnen in den Landgerichten Wunsiedel
Waldsaffen und in einigen voigtländischen Bezirken. Daher
?^et man dort auch geräumige, steinerne,. mit Ziegeln gedeckte
^user und äußerst reinliche und Helle Wohnstuben, wie beim
in den Städten und Märkten. In andern Gegenden sind
E Wohnhäuser meist von Fachwerk oder ganz von Holz, mit
^windeln oder Stroh gedeckt, und mit dem Stalle unter einem
^che. In der schmalen Hausflur steht ein Stopftrog, und unter
^kleinen Bodenstiege hängen Sicheln, Sensen, und Anspanne-
^Ichirre an der Wand. Eine Thüre führt in die finstere, kleine
eine andere in den Stall und die dritte in die Stube.
lefe hat in den steinernen Häusern der oben bemerkten Gegenden