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passiert; deshalb macht er viele Reisen. Zur Erholung dient 
ihm die Jagd, die in den Kaiserlichen Forsten stattfindet. Alle 
Jahre unternimmt er auch eine Seereise, die meist nach Norwegen 
gerichtet ist. Zu Hause lebt er einfach im Kreise seiner Familie. 
Seine Kinder liebt er sehr und erzieht sie streng. Er verlangt von 
ihnen, daß sie ihre Kräfte in den Dienst des Vaterlandes stellen. 
(„Ein Blick in Kaiser Wilhelms Herz und Haus". (Hirts 
Leseb. S. 277.) 
Unsere Uaiserin. 
Wie sie sich vermählte. 
Unsere Kaiserin wurde am 22. Oktober 1858 geboren. 
Ihre Jugend verlebte sie auf dem Schlosse Primkenau in 
Schlesien, woselbst ihr Vater, der Herzog von Schleswig-Holstein, 
wohnte. Sie wurde einfach und fromm erzogen und wuchs zu 
einer edlen Jungfrau heran. Prinz Wilhelm weilte einst auf 
dem Schlosse und lernte die Prinzessin kennen. Cr gewann sie 
lieb und wünschte sie zur Gemahlin. Bald wurden sie in der 
Kirche zu Primkenau aufgeboten, wobei das Lied gesungen wurde: 
„Jesu, geh voran!" Als man die zweite Strophe fortlassen 
wollte, sagte die Prinzessin: „Mit Nichten; denn ich weiß, daß 
ich als Kaiserin nicht auf Rosen tanzen werde." Dann fuhren 
sie zur Trauung nach Berlin. Hier waren Häuser und Straßen 
festlich geschmückt; die Glocken läuteten, die Kanonen donnerten, 
und das Volk jubelte. 
Wie sie als fürsorgliche Mutter schaltet. 
Das hohe Paar bezog das Schloß zu Potsdam. Hier 
wurde ihm am 6. Mai 1882 der Kronprinz Wilhelm geboren. 
Darüber herrschte im Lande großer Zubel, und der greise Kaiser 
Wilhelm rief freudig aus: „Hurra, vier Kaiser!" Der Kron¬ 
prinz erhielt später noch fünf Brüder und eine Schwester („Die 
Kaiserliche Familie". Bild, Hirts Leseb. S. 278). Bei ihren 
Kindern weilt die Kaiserin am liebsten. Sie erzieht sie streng 
und sieht darauf, daß sie fleißig lernen, ihren Lehrern gehorchen 
und gegen alle Menschen höflich sind. Die Kinder lieben ihre 
Georg-Eckert-Instltut 
für internationale 
Schulbuchforschung 
Braunschweig 
Schulbuchbibliothek
	        
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