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kann das Land noch vertragen, ja man kann ohne Land⸗ 
aufenthalt oder Landwanderung gar nicht leben. Drum 
zieht es uns auch hinaus zu den einfachen Leuten auf dem 
Laude, die mehr mit der Nätur verbunden sind als die Groß⸗ 
stadtmenschen. Ihre Lebensanschauung voll Gleichmaß und 
Ruhe wird zur Erquickung, ihr guter Spruch und ihr 
died erhebt das Gemüt. 
Für den heimatkundlichen Unterricht, der den 
Heimatgau und das Heimatland im Auge hat, gilt es also, 
die Beziehungen lebendig zu erhalten, die Großstadt und 
Zeimatlaud in geographischer, geschichtlicher, naturkund— 
licher und sozialer Art verbinden 7). 
2. Heimat und Vaterland. 
Viele Fäden spinnen sich auch zwischen der Großstadt— 
heimat und dem Vaterlande. Dies gilt besonders für 
Wien als der Hauptstadt und Residenz eines weiten Reiches 
von alter Kultur. 
Vom alten Vindobona zur Zeit der römischen Kultur 
auf dem Boden Osterreichs, von der babenbergischen 
Residenz und der Vergrößerung der Stammländer, von der 
habsburgischen Zentrale und der Ausgestaltung des Reiches, 
bou den Belagerungen Wiens und den heroischen Kämpfen 
gegen die Türken, von der Residenz Josefs II. und seinen 
zentralistischen Plänen, von den Besetzungen Wiens in 
den Jahren 1805 und 1809 und den großen Ereignissen 
der napoleonischen Zeit bis zu den Zeiten herauf, da Wien 
der Mittelpunkt einer konstitutionellen Monarchie wurde, 
bieten Erinnerungen, Wahrzeichen und Denkmäler der 
Stadt reiche Beziehungen zwischen Heimat- und 
Vaterklandsgeschichte. Die Rückwirkung großer 
Ereignisse im Heimatleben aufzusuchen, ist unendlich reiz— 
voll und, wie uns scheint, auch für das Kind ungleich 
bildender als ein trockener Geschichtsunterricht. Emil Ertl 
hat in seiner Romantrilogie „Die Leute vom blauen 
122). Eine Fundgrube zur , Ausbeutung der, Beziehungen 
zwischen Wien und dem Stammlande der Monarchie bieten die 
Fahthücher des Vereines für Landestunde von Niederösterreich“ 
uͤnd die „Topographie von Niederöfterreich“, die der gleiche Ver— 
»in herausadab
	        
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