sehnlichem Entgegenkommen keine Einigung erzielt. So blieb
die Trennung zwischen den Lutheranern und den Anhängern
Zwinglis, den sogenannten Reformierten, bestehen.
3. Ausbreitung der Reformation in der Schweiz Nachdem
der Rat von Zürich, auf die Volksmeinung gestützt, 1524 die 1524
neue Kirchenordnung eingeführt hatte, folgte in demselben
Jahre diesem Beispiele Appenzell, 1558 Bern, St. Gallen 1523
und nach gewalttätigem Zwiste der größere Teil von Glarus,
1529 siegte die Reformation zugleich mit den Zünften gegen 1529
den Rat in Basel. Hier hatte sie der gelehrte Freund des
Erasmus, Oekolampadius (gestorben 1531) schon längere
Zeit vorbereitet. Nach langem Schwanken trat 1529 auch
Schaffhausen der neuen Lehre bei, ebenso Solothurn und
Graubünden. Dagegen blieben die Urkantone (Uri,
Schwyz und Unterwalden), Zug und Luzern dem alten
Glauben treu. Nachdem dieselben zu Luzern 1524 sich ge¬
genseitig Beistand und Schutz dem väterlichen Glauben gelobt,
schlossen sie auch ein Bündnis mit Ferdinand von Österreich.
Schon schien der Krieg zwischen den refonnierten und katho¬
lischen Kantonen unvermeidlich, als den 24. Juni 1529 noch-1529
mals ein Landfrieden zustande kam, in welchem man aus¬
machte, daß der Glaube jedem Teile frei sein, das österreichische
Bündnis aufgegeben werden und in den mehreren Kantonen
gemeinsamen Herrschaften die Mehrheit über die Religion
entscheiden solle. Aber die gegenseitigen Reibereien hörten nicht
auf. Die protestantischen Kantone richteten gegen die katho¬
lischen eine Art Grenzsperre ein, indem sie Zufuhr und Handel
nach denselben verboten. Da griffen die letzteren zu den Waffen.
Aber die protestantischen Städte waren" nicht gerüstet; bei
Cappel traf am 11. Oktober 1531 das katholische Heer auf 1531
die Vorhut von Zürich. Zwingli zog als Pfarrer neben dem
Banner der Stadt und fiel kämpfend gegen die siegreichen
Katholischen. In dem Religionsfrieden, welchen man nun
schloß, ward einem jeden Kanton das Recht zur freien An¬
ordnung der Religion zugesprochen, dagegen ward in den
gemeinsamen Herrschaften und in den noch unentschiedenen
Orten fast überall der alte Glaube gewaltsam wiederher¬
gestellt.
VI. Die drei wichtigsten reformatorischen Reichstage
und die Gründung des schrnallraldischen Knndes.
1. Die Reichstage.
a. Der erste Reichstag von Speier 1526. Nach 1526
dem Reichstage von Worms war der Kaiser in Kriegen gegen