Full text: Lesebuch für Fortbildungsschulen

No. 47. 48. 
Volkswirtschaft. 
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brauch machen. Dazu kommt noch, daß die Maschine in vielen Fällen spar¬ 
samer ist bei der Verwendung des Stoffes und meist auch mit mehr Kraft, 
mehr Schnelligkeit, größerer Feinheit und mehr Sicherheit arbeitet als der 
Mensch. — Neuerdings setzt man an Stelle der Dampfkraft die Elektri¬ 
zität, welche sowohl zur Bewegung von Wagen (Straßenbahn, Eisenbahn) 
als auch zum Betrieb von Maschinen für gewerbliche Zwecke verwendet wird. 
Zur Bedienung und Instandhaltung der Maschinen, welcher Art sie auch 
sein mögen, sind aber wiederum Menschenhände erforderlich. 
Nach O. Pache u. Dr. Mormeister. 
48. Dom Gelde und der Währung. 
Ursprünglich war aller Handel Tauschhandel. Man gab eine 
Ware gegen eine andere hin. Namentlich scheint man das Vieh zun: 
Tausch benützt zu haben; wenigstens weist das lateinische Wort sür 
Vieh (pecus — Vieh, pecimia = Geld) darauf hin. Das Vieh, das 
älteste Tauschmittel, ließ sich zwar leicht transportieren; doch verur¬ 
sachte dieser Transport manche Schwierigkeit, und deshalb suchte inan 
nach andern Tauschmitteln, die sich bequemer weitergeben ließen. Für 
kleinere Beträge wußte man sich leicht zu Helsen; im südlichen Afrika 
z. B. sammelte nran eine beliebte Art Muscheln, die Kauris, und benützte 
sie als Tauschmittel; im östlichen Afrika waren zu diesem Zweck hand¬ 
große Salzsteinstücke im Gebrauch, iin südlichen Asien zusammengepreßter 
Thee. 3m alten Sparta waren Tisenstücke als Geld im Umlauf. Diese 
und andere Dinge hatten aber einen geringen Wert, und man hatte 
deshalb beim Eintauschen vieler und wertvoller Güter große Massen 
des Tauschmittels bei sich zu führen. Daher sah man sich nach einen: 
kostbareren Zahlungsmittel um, das überall bekannt und beliebt, leicht 
teilbar war und sich wenig abnützte. Tin solches Mittel fand man in 
den seltener vorkommenden, deshalb wertvollen edlen Metallen, dem 
Gold und Silber. Die alten Völker wogen sich dein: Tausche das 
edle Metall zu, und das ist lange Zeit geschehen, ehe man das Gold 
und Silber in kleine Stücke teilte und diese unter Zugrundlegung be- 
stimmter Gewichtsmengen prägte, ehe man Geld nach heutiger Art 
erzeugte. Aus jener alten Zeit stanunen noch die Gewichtsnamen für 
Geld, z. B. das englische „Pfund Sterling", das französische livre, das 
italienische lire = Pfund. Das Geld ist ein bequemes Tauschmittel, 
weil es sich leicht handhaben läßt, ein sicheres, weil es überall aner¬ 
kannt wird, ein zuverlässiges, weil es sich wenig abnützt. Man drückte 
die Zöhe des Tauschwertes, den Preis der Ware, in Geld aus. Weil 
diese Mtte allgemein durchgeführt wurde, war es notwendig, daß das
	        
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