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kleine Kindesseele kaum zu fassen vermag, das einfache Dorf mit
seinen natürlichen Lebensverhältnissen gegenüber gestellt werden. Da
kehren wir zunächst ein im Wohnhause des Bauern, der alten wich¬
tigen Kulturwohnstätte. Dem Lehrer wird aber nicht entgehen, daß
die Anteilnahme der Kinder bei der Besichtigung des Bauernhofes
oft zweifelhaft ist. Das Nebensächlichste, das Bus- und vorbeifliegen
eines Vogels, das Bellen eines Hundes, das Gackern und Lcharren
einer Henne, ein Peitschenknall, das Zufallen eines Lcheunentores re.
zieht die Aufmerksamkeit des Kindes ab, und die Worte des Lehrers
verhallen nutzlos.
Ich stellte mir die Frage, wie ich diesen Mißerfolg ausgleiche,
und ersetzte die Wirklichkeit durch ein möglichst getreues Modell
in großem Maßstabe. Ich kaufte nicht zu dicken, grauen Pappen¬
deckel in der Größe einer kleinen Tischplatte und entwarf darauf
die Begrenzungsflächen der Gebäude 20:30: 15 cm. Die Kanten wer¬
den vorne und hinten mit scharfem Federmesser leicht geritzt, umgebogen
und bei der Pappkante gepappt. Das eigentliche Wohnhaus wird
mit weißer Tinte eingedeckt, der Stall bleibt grau. Die Fenster werden
mit Tusch schwarz bemalt und nach dem Trocknen mit weißer Tinte
so ausgefüllt, daß die Vorhänge sichtbar sind. Grüne Fensterläden
beleben das Üußere. Die unteren Türen können schwarz, die oberen
braun gehalten werden. Das Haus ist so stabil, daß es ohne eigenen
Boden steht. Um ein vorspringendes Dach zu bekommen, wird an
dem entsprechenden Rechteck etwa je 5 cm zugegeben. Die Dachfläche
wird in der Mitte wieder leicht eingeritzt, aufgeklebt und ziegelrot
eingedeckt. Tin Übriges ist noch der Kamin mit Bauch- und Uuß-
anzeichen. Leichte Watteflöckchen deuten die Tätigkeit der Bäuerin
am Herde an. i . j j i | j j j |
In Untermenzing stand der Ztadel gesondert. Um Karton ent¬
steht für Wand und Dach die Zeichnung 10:20:18. Der gemauerte
Lcheunensockel wird weiß eingedeckt. Die Lcheunentore erscheinen grün,
die Wände über Tor und Locket werden braun gemalt. Lchwarze,
senkrechte Tuschstriche am Tor und an der holzwand geben plastische
Wirkung.
Was nun zur Uusstattung des Bauernhofes an totem und
lebendem Inventar gehört, bringen die Kinder. Um Dunghaufen aus
klein geschnittenem Ltroh von der Tierkiste ergötzen sich die Hühner,
am Stalltor verlangt eine Kuh Einlaß, an der Hennensteige wartet!
ein Huhn, im Hof befindet sich ein Pumpbrunnen, ein Lchubkarren,