262 Der deutsche Krieg im Jahr 1866 zwischen Österreich und Preußen.
wurden die Hannoveraner (29. Juni) bei Langensalza um¬
zingelt und zur Niederlegung der Waffen genötigt. Die Baiern
wurden (10. Juli) bei Kissingen, die Württemberg er
(24. Juli) bei Tauberbischofsheim geschlagen.
3) Der Friede.
Am 23. August schloß Preußen mit Österreich Frieden zu
Prag. Die Friedensschlüsse mit Österreichs Verbündeten kamen
teils kurz vorher, teils bald darauf zustande. Darnach wurde der
ehemalige deutsche Bund in folgender Weise nmge-
st (t l t e t:
a. Österreich trat aus dem deutschen Bunde aus.
I). Schleswig-Holstein, Hannover, Nassau, Kur
Hessen und die freie Stadt Frankfurt wurden dem König-
reich Preußen einverleibt.
c. Die Staaten nördlich des Mains bildeten den
norddeutschen Bund, der sich unter Preußens Führung stellte
und ihm namentlich den Oberbefehl über die Streitkräfte zu Wasser
und zu Land übertrug.
Die südwestdeutschen Staaten Baiern, Württemberg, Baden
und Hessen südlich des Mains schlössen im Lauf der Jahre 1866
und 1867 mit Preußen geheime Verträge, worin sie sich ver-
pflichteten, im Falle eines Krieges ihre Truppen unter
preußischen Oberbefehl zu stellen.
Im Jahr 1867 gab Kaiser Franz Josef sowohl seiner
westlichen Reichshälfte (Cisleithanien) wie auch der östlichen
(Transleithanien oder Ungarn) eine besondere Verfassung.
Darnach sind beide selbständige Staaten und nur durch Personal-
nnion mit einander verbunden.