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4. Die Kinderlein ängstlich gen Hause so schnell,
Gesellt sich zu ihnen der fromme Gesell.
„Ihr Püppchen, nur seid mir nicht traurig!“ —
„Wir kriegen nun Schelten und Streich' bis aufs Blut.“ —
„Nein, keineswegs, alles geht herrlich und gut,
Nur schweiget und horchet wie Mäuslein.
5. Und der es euch anrät und der es befiehlt,
Er ist es, der gern mit den Kindelein spielt,
Der alte Getreue, der Eckart.
Vom Wundermann hat man euch immer erzählt;
Nur hat die Bestätigung jedem gefehlt,
Die habt ihr nun köstlich in Händen.“
6. Sie kommen nach Hause, sie setzen den Krug
Ein jedes den Eltern bescheiden genug
Und harren der Schläg' und der Schelten.
Doch siehe, man kostet: „Ein herrliches Bier!“
Man trinkt in die Runde schon dreimal und vier,
Und noch nimmt der Krug nicht ein Ende.
7. Das Wunder, es dauert zum morgenden Tag;
Doch fraget, wer immer zu fragen vermag:
„Wie ist's mit den Krügen ergangen?“
Die Mäuslein, sie lächeln, im stillen ergötzt;
Sie stammeln und stottern und schwatzen zuletzt,
Und gleich sind vertrocknet die Krüge.
8. Und wenn euch, ihr Kinder, mit treuem Gesicht
Ein Vater, ein Lehrer, ein Alderman) spricht,
So horchet und folget ihm pünktlich!
Und liegt auch das Zünglein in peinlicher Hut:
Verplaudern ist schädlich, verschweigen ist gut;
Dann füllt sich das Bier in den Krügen.
28. Gleich und Gleich.
1814.
Goethes Werke in 36 Bon. Stuttgart, 1867. L. S. 1I.
Ein Blumenglöckchen Da kam ein Bienchen
Vom Boden hervor Und naschte fein: *
War früh gesprosset Die müssen wohl beide
In lieblichem Flor: Für einander sein.
1) Niedersächsischer Ausdruck für „Ältester“, „Vorgesetzter“