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die atlantische Küstenebene in Mittel- und NorV-Amerika 15,000,
die Savannen des Mississippi 52,000, die Flachen des arktischen
Amerika 100,000 QM.
H. Die Flachenräume der Gebirge und Ebenen auf den Inseln lasten
sich nicht bestimmen.
In ganz Amerika nimmt das Hochland 250,600, das Tiefland 412,400 QM.
ein. Von dem Areal desKontinents ist das Tiefland Vr-8 und das Hochland Vr,s-
Der Raum des Tieflandes verhalt sich zum Raum des Hochlandes wie 1,8 : I.
Die Gebirgsländer Süd-Amerikas betragen 75,600, Nord-Amerikas 175,OOOQM. ;
die Tiefländer Süd-Amerikas bedecken 245,400, Nord-Anierikas 167,000QM.
Der Raum des Tieflandes verhält sich zum Raum des Hochlandes in Süd-
Amerika wie 4 : 1, in Nord-Amerika wie 1 : 1,05.
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Die Cordilleren.
Längs der Westküste von Amerika erbebt sich eine Hochgebirgskette, welche
man die Cordilleren nennt. Dieses Kettensystem zieht vom Cap Foward
bis zu den arktischen Küsten Nord-Amerikas an der Makenzie-Mündung. Im
S. berührt es unter dem 56° S. Br. die Magelhaens-Straße, im N. unter
69" N.Br. die Behrings-Straße. Die Länge dieses durch 125 Breite¬
graden ausgestreckten Gebirgssystenis beträgt 1900 M. Die Breite ist im Ver¬
hältniß zu der außerordentlichen Länge des Gebirgssystenis sehr gering; sie be¬
trägt in den Hanptketten 10 bis 20 M., mit den Verzweigungen in S. Ame-
rika kaum 100, in N. Anierika über 300 M. Das Gebirgssystem zerfällt in
3 Theile: in die Cordilleras de los Anves von Süd-Amerika, in die Cordil¬
leren von Mittel-Amerika und in die nord-amerikanische Cordillere.
A. Die süd-amerikanische Cordillere endet im N. im Isthmus
von Panania. Soweit sie im S. des Aequators liegt, kommt ihr eigentlich allein
der Name Cordilleras de los Andes zu. Dieser Name bedeutet ein
metallreiches Gebirge, denn Cordillera ist das spanische Wort für Gebirgskette
und Andes scheint von dem peruanischen Worte Anta herzukommen, welches
Kupfer oder Metall überhaupt bezeichnet. Sie ist 1000 M. l., 10 bis 20 M.
br., und nur mit den vorgeschobenen Abzweigungen wächst sie zu einer Breite
von 100 M. an. Ihr Kamm erhebt sich auf der ganzen Erstreckung unmittel¬
bar aus einem sehr tiefen Niveau, denn ihr Fuß liegt im W. am Meeresufer,
im O. in einer nur sehr wenig über den Ocean erhabenen Ebene. Ihre Gipfel,
unter denen man den Chimborazo bis auf die neueste Zeit für den höchsten
Berg der Erde gehalten hat, streben so hoch in die Lüfte, daß die Kette in
Beziehung auf die Höhe den zweiten Rang unter den Gebirgsketten der Erde
einnimmt und einige ihrer Theile fast die Höhe des Himàlaya erreichen. Auf
ihrem Rücken trägt sie viele Essen des unterirdischen Feuers. Man erkennt vor-
nemlich 3 Gruppen feuerspeiender Berge auf den Andes von S. Amerika: die
Vulkanreihe von Chili zwischen 45" und 30" S. Br., die Reihe von Bolivia
zwischen 22" und 16", und dse Reihe von Quito zwischen 3" S. und 3" N.
Br. Mehr als ein Mal spaltet sich die Gebirgskette in 2, auch 3 nahe mit
einander parallel laufende Ketten, die sich in Gebirgsknoten wiedervereinigen und
große Längenthäler einschließen, welche gleichsam den Rücken der Gesammterhebung,
und mit Rücksicht auf ihre nicht unbeträchtliche Breite, wahre Gebirgsebenen
oder Plateau? bilden. Auf ihnen findet man den Sitz seßhafter, Ackerbautrei¬
bender Völker und der Civilisation. I. Die Cordilleren von Süd-Amerika
ziehen als eine einfache Kette vom Cap Foward unter 53'/2" bis 20" SBr.
oder bis in die Gegend, wo die fast genau in Meridian-Richtung streichende
Küstenlime eine Abweichung nach NNW. erleidet und dadurch eine busenartige
Erweiterung, den Golf von Arica bildet. Die südliche Hälfte oder die Cor-
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