ver Wettstreit der Haustiere. Zwei Geburtstage an einem Tage. 237
wo hast du den schönen Knochen versteckt,
daß ihn kein böser Dieb entdeckt?
Spitzchen: Nein, Möpschen, ich schweige lieber still;
der Dieb ist’s eben, der’s wissen will.
Das Möpslein hat gesucht und gerochen,
bis hinter dem Stall es fand den Knochen;
in seiner Schnauze hatt’ es ihn schon.
Da bekam es gar einen schlimmen Lohn;
Herr Spitz, der faß’t es so derb am Kragen,
da lief es davon mit Schreien und Klagen.
246. Der Wettstreit der Haustiere.
Zollikofer.
1. Eine Kui), ein Pferd und ein Schaf standen auf einer Meide
zusammen und stritten untereinander, wer von ihnen dem Menschen
nützlicher sei. Die Kuh sprach: ,,von mir hat er die süße Milch,
den wohlschmeckenden Käse und die fette Butter." — Das Pferd:
„Ich ziehe den schweren wagen des Herrn und eile mit leichtem
Schritte dahin und trage den Beiter mit Windeseile." — Das Schaf:
„Ich gehe nackt und bloß, damit mein Herr bekleidet sei." —
2. Da kam der Hund zu ihnen. Den blickten sie verächtlich
von der Seite an, als wäre er ein ganz unnützes Tier, Nber der
Herr folgte alsbald nach, rief den Hund im freundlichsten Tone zu
sich, streichelte und liebkoste ihn. Da dies die Kuh und ihre Ge¬
fährten sahen, murrten sie, und das Pferd nahm sich ein herz zu
fragen: „warum tust du also, Gebieter? Verdienen wir deine
Siebe und Aufmerksamkeit nicht mehr, als dieses unnütze Tier?" —
Der Herr aber streichelte seinen Hund noch zärtlicher und sprach:
„Nicht also; dieser hat mein einziges geliebtes Söhnchen kühn und
treu aus den rauschenden Wasserfluten gerettet; — wie sollte ich
nun seiner vergessen können!"
247. Zwei Geburtstage an einem Tage.
Georg Päysen Petersen.
1. Hahn Gockel feierte seinen Geburtstag. Da kamen schon
am frühen Morgen alle Hühner, Enten und Gänse herbei, um