Dritter Zeitraum. Von 1096 bis 1517. 527
-tankesucht seiner Gemahlin Eleonore, vornehmlich aber
die Unbestimmtheit der Thronfolge die Hauptursachen wa¬
ren. Zwei dieser Söhne, Heinrich und Gottfried,
ftarbenZndessen noch vor dem Vater, Richard und Jo¬
hann aber trugen die englische Krone nach ihm.
R i ch a r d L 0 w e n h e r z (1189-1199), ein in der
Geschichte der Kreuzrüge mit Recht hochgefeiertcr Held, hat
sich als König von England keinen Ruhm erworben. Eben
sein Kreuzzug und dann andere Fehden und Kriege machen
den Hauptinhalt der Geschichte seiner Regierung aus.
2. Johann ohne Land (1199-1216).
Johann war der unedelste unter den Söhnen Hein¬
wichs II. Mir Grausamkeit befestigte er sich auf dem Throne
Englands, indem er, wie wenigstens allgemein behaup¬
tet ivard, den Sohn seines altern Bruders Gottfried,
den Herzog Arthur von Bretagne, welcher ihm die
Nachfolge streitig machte, ermordete. Wegen dieses Mor¬
des ward er als französischer Vasall vor das Gericht der
Pairö von Frankreich geladen, und, als er nicht erschien,
aller Länder verlustig erklärt, welche er als Lehen von -
dem französischen Throne besaß. Auch verlor er, und zwar
hauptsächlich durch seine Trägheit, fast alle Desinungen
Englands jenseits des Meeres.
Noch schmählicher endigte er einen Streit mit der
Kirche. Er wollte, daß Bischof Johann von Norwich
zum Erzbischof von Canterbury gewählt werde. Aber
Papst Zunocentius III. verlangte, daß Stephan
Langton, ein gcborner Engländer und ein sehr ausge¬
zeichneter Mann, diesen erzbischöflichen Stuhl erhalten
sollte. Langton ward auch wirklich gewählt. Was nun
aber auch ZnnocentiuS versuchen mochte, Johann wollte den
neuen Erzbischof durchaus nicht anerkennen. Endlich droh¬
te der Papst mit dem Znterdicte. Aber der König, als
ihm dieses angekündigt wurde, schwur voll Wuth: et
werde, so bald man es wage, das Znterdict über sein
Land auszusprechen, alle Geistlichen aus England vertrei¬
ben. Doch ward das Znterdict ausgesprochen. Da stan¬
den plötzlich die Ficmpel öde und schauererweckend, di<f