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das Wirtschafts- und Finanzsystem des Merkantilismus und das Beamten¬
tum waren die Organe dieser Macht. Es galt, diesen drei großen Organi¬
sationen Zahlreiche und tüchtige Kräfte zuzuführen, und dafür sollte das
Bildungswesen sorgen. Für den Nachwuchs im Offizierkorps sorgten
die Ritterakademien und Kadettenschulen (Berlin 1717), des Unteroffizier-
korps und der Soldaten die Garnisonschulen und das Militärwaisenhaus
in Potsdam (1724). In den Domänenkammern sollten solche Beamte
tätig sein, die „einen gesunden natürlichen Verstand haben und von Jugend
auf bei Rommerzten, Manufakturen, Accise und anderen einschlägigen
Sachen herkommen." Aber sie sollten auch theoretisch gebildet sein. Des¬
halb gründete der König 1727 in Halle und dann auch in Frankfurt a. d. O.
eine Professur für Oekonomie und Kameralwissenschaft; denn, wie ein
Zeitgenosse sagte: „Die Wissenschaft von der Landesökonomie lehrt,
wie durch die Nutzung der Landgüter und derselben zubehörigen Nahrung
und Ueberflutz an zeitlichen Gütern möge erworben werden", „wie durch
bürgerliche Gewerbe Nahrung und Reichtum eines jeden und gemeiner
Glückseligkeit zu erlangen sind". Die Regierung in Magdeburg forderte
den Prediger Christoph Sentier in Halle, der eine Handwerker(Real)-
schule begründete, „weil vor das gemeine Wesen ein großer und augen¬
scheinlicher Nutz zu gemärten". An die Bildung der Bauern dachte der
König ganz besonders. Das Edikt von 1717 und die Principia regulativa
von 1736 sprachen zwei für die Entwicklung des niederen Schulwesens
wichtige Grundgedanken aus, 1. den Grundsatz des Schulzwanges und
2. die Anerkennung der Schulunterhaltung als Gemeindelast. Wenn das
alles auch nur bescheidene Anfänge waren, so hat doch die absolute Staats¬
gewalt unter Friedrich Wilhelm I. einen großen Schritt vorwärts getan.
„Das Erztehungs- und Unterrichtswesen wurde
mit Bewußtsein als selbständiger organischer Teil
der Staatsaufgaben erfaßt." (Heubaum S. 177.) Seine
Eingliederung in das System der absoluten Monarchie und des Stände¬
staates wird aus folgendem, von (Sprenger aufgestelltem Schema klar
ersichtlich.
Armee
(Militarismus)
W1 ts- und Finanzsystem
(Merkantilismus)
Beamtentum u. Justiz
(Bureaukratismur)
Adel als Offiziere ' Unteroffiziere
Akzise (Stadt) Kontribution
(Land)
Kontribution usw. Generaldirektorium
Ritterakademien
Aadettenschulen
Garnisonschulen
Stadtschule
Landschule Gelehrte Schulen
und Universität
Armen-, Industrie-,
Realschule