Metadata: Vaterländische Geschichte

in diesen Gebieten zn erkennen. Überall regte es sich in den deutschen 
Landen, vornehmlich auch in Bayern. Von den Forschern sei nur einer 
erwähnt, der Geschichtsschreiber Westenrieder in München. 
Zweimal drei Meister sind es, die die neue Glanzzeit in Deutschland 
vorbereiten, drei Musiker und drei Dichter. 
Bach, der unerreichte Meister auf der Orgel zu Leipzig, und sein 
Zeitgenosse Händel aus Halle wirkten auch anregend für das musikalische 
Leben ^üddeutschlauds. Jhueu reiht sich würdig au die Seite Gluck, ein 
Försterssohn aus der Oberpfalz, der die Oper zu einem Kunstwerk ge¬ 
staltete. Bei allen andern Nationen hat die Dichtkunst nur eine Blütezeit. 
Aber in der deutschen Literatur siudeu wir sie zweimal im höchsten Glanz. 
Die zweite Blütezeit leiten die berühmten Männer Klopstock, Wieland 
und Lessing ein: daneben ist Herder zu nennen; Schiller uud Goethe be¬ 
zeichnen ihren Höhepunkt. Auch in den Naturwissenschaften wurdeu Fort¬ 
schritte gemacht wie vordem nie. Die Astronomen, welche sich mit der 
Erforschung des Weltraumes besassen, beobachteten den Lauf der Gestirne 
und berechneten deren Bahnen aufs genaueste; sie entdeckten auch neue 
Planeten. Ein Bürgermeister von Magdeburg hatte schon lange die 
Wirkung der Luftpumpe und die Magdeburger Halbkugeln erprobt. Der 
Lustballon war ebenfalls schon ersnnden. Die Landkarten wurden 
namentlich in Nürnberg in besserer Form hergestellt. Damals konnte 
man freilief) solche Karten noch nicht kaufen; denn die Fürsten wollten sie 
-geheim halten und die meisten Platten wurden sofort nach dem Drucke 
vernichtet. 
Es ist im Ganzen ein trübes Bild, das uus dieser Zeitraum bietet: 
«wer es schließt mit einem erfreulichen Ansatz zu einem neuen Aufschwung. 
18. König Maximilian I. 
(1806-1825.) 
„Für Gott und Volk?' 
Wahlspruch Maximilians I. 
Bayern war durch säst ganz Franken und einen Teil Schwabens 
vergrößert worden. Auch das Fürstentum Ansbach, welches vormals 
Preußen gehörte, und die Reichsstadt Nürnberg mit ihrem ganzen Gebiet 
von einem Umfang, wie heute das Fürstentum Waldeck, waren 1806 an 
Bayern gekommen. Dem Beherrscher so ausgedehnter Ländereien, den: 
Kurfürsten Maximilian IV. wurde im Frieden zu Preßburg der Königs¬ 
titel zugesprochen. Seit dem 1. Januar 1806 ist Bayern, wie bereits er¬ 
wähnt, ein Königreich.
	        
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