Full text: [Teil 1, [Schülerband]] (Teil 1, [Schülerband])

J. Der Landwirt in seinem Berufe. 
und noch einmal soviel Menschen ernähren, wie er jetzt tut. Es gilt, 
ihm diese höheren Erträge abzugewinnen. Dazu ist aber erforderlich, 
daß sich der Bauer nicht mehr so hartnäckig aufs hergebrachte Alte 
steift, daß er sich die Fortschritte zu nutze macht und die Ver— 
besserungen bei sich einführt, die man in der Landwirtschaft 
in der neueren Zeit gemacht hat. Und wie kann er diese kennen 
lernen? Auf dreierlei Weise: Erstlich, indem er sieht, wie's die 
tüchtigsten Landwirte seiner Gegend machen, und ihnen nachtut, 
was für seine Verhältnisse paßt; zweitens, indem er sich an einen 
landwirtschaftlichen Verein anschließt; denn in diesem werden auch 
die neuen Verbesserungen der Landwirtschaft besprochen; drittens, in⸗ 
dem er den Unterricht der ländlichen Fortbildungsschule, der 
landwirtschaftlichen Winterschule und anderer landwirt— 
schaftlicher Lehranstalten besucht und die Lehren guter land— 
wirtschaftlicher Bücher und Fachzeitschriften nicht verschmäht. 
Nach ‚Breithaupts Vermächtnifse“. 
b. Stand und Werus. 
1. Kennst du den Ackersmann? 
Darfst nicht sein Kleid betrachten 
und seine Armut verachten! 
Gott der Herr wies ihn an, 
daß er mit Fleiß das Feld 
ackert und wohl bestellt. 
2. Gott der Herr selber gibt 
dann zu dem Werk das Gelingen, 
lässet es Früchte bringen, 
weil er den Bauer liebt; 
schenket ihm Brot für sich 
und auch dazu für dich. 
W. Hey. 
7. Wert und Würde des Bauernslandes. 
1. Der Wert und die Würde des Bauernstandes sind von den 
Denkern und Dichtern zu allen Zeiten hochgepriesen, und noch immer 
wird der Nährstand dem Lehr- und Wehrstande vorangestellt. „Unter 
allen Erwerbstätigkeiten ist die Landwirtschaft die beste, die lohnendste, 
die angenehmste, des Menschen und des freien Mannes würdigste,“ 
sagt Cicero, des alten Roms größter Redner, und unter den Königen 
des Hohenzollernhauses, deren vornehmste Sorge es stets war, in ihren 
Landen einen tüchtigen, freien und frohen Bauernstand zu schaffen und 
zu erhalten, hebt Friedrich der Große, der Denker auf dem Throne, 
die Bedeutung des Nährstandes für des Landes Wohl mit dem Aus— 
spruche hervor: „Die Landwirtschaft ist die erste aller Künste; ohne sie 
gäbe es keine Kaufleute, Dichter, Denker und Gelehrte; nur das ist 
wahrer Reichtum, was die Erde hervorbringt.“ „In den Händen der 
Landwirtschaft ruht eigentlich das Vermögen, die Kraft des Staates,“ 
sagt Wilhelm v. Humboldt, der große Forscher und Staatsmann, 
und nach W. Roscher, einem berühmten Lehrer der Volkswirtschaft,
	        
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