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um die Unternehmung der Athener zu vereiteln. Dies geschah und mit
solchen: Erfolge, daß der anfangs für Athen glückliche Feldzug deu schlimm-,
sten AusgaNg hatte. Nach vielen Verlusten mußten sich die Athener den
Syrakusern ergeben, die Gefangenen wurden in die Steinbrüche von Sy¬
rakus geworfen, wo sie elend verschmachteten. Nicias wurde nebst seinem
Mitfeldherrn auf dem Markte zu Syrakus ösfeutlich enthauptet. Nun
waren die Hülfsmittel der Athener erschöpft und Verzweiflung bemächtigte
sich aller Gemüther. Alcibiades hatte sich gerächt.
Dieser wetterwendische Mann nahm in Sparta ganz die Sitten des
spartanischen Volkes an; er badete im Eurotas, ward mäßig und aß die
schwarze Suppe, wie ein echter Lakone. Bald war er auch hier der
Liebling von Alt und Jung. Doch die Regierung schöpfte Mißtrauen,
und als er noch obendrein den König Agis beleidigt hatte, war er in
Sparta nicht mehr sicher und ging nach Asien zum persischen Statthalter
Tissaphernes. Auch diesen wußte er so für sich zu gewinnen, daß derselbe
nicht mehr wie bisher den Lacedämoniern, sondern deu Athenern Hülfe
versprach. Hierdurch söhnte sich Alcibiades wieder mit seinen Landsleuten
aus und bewirkte seine Zuriickberufuug. Ehe er aber in seine Vaterstadt
zurückkehrte, wollte er erst rühmliche Thaten verrichten; nur als ruhm¬
gekrönter Sieger wollte er in Athen einziehen. So ging er denn zuerst
nach Samos, wo die athenische Flotte lag, und mit ihm kehrte das Glück
zu den Athenern zurück. Sie schlugen die Spartaner zu Wasser und zu
Laude und eroberten alle verlorenen Städte und Inseln wieder. Der
Name Alcibiades verbreitete bei den Freunden Siegesmuth, bei den Fein¬
den Furcht und Schrecken. Die gedemürhigten Spartaner schrieben in
ihrer gewohnten Kürze nach Hause: „Unser Glück ist dahin, der Anführer
ist getödtet, die Soldaten hungern, wir wissen nicht, was zu thun." In
dieser Noth schickte Sparta eiligst Gesandte nach Athen, die demüthigst
um Frieden baten; aber das übermüthige Volk der Athener wies alle
Anträge stolz zurück.
Alcibiades segelte mit reicher Beute beladen und mit den Trümmern
von 200 zerstörten Schissen als Siegeszeichen zu seiner Vaterstadt zurück.
Als er sich dem Piräus näherte, erwartete ihn eine zahllose Menge Vol¬
kes; doch stieg der Held nicht eher aus, als bis er seine Verwandten am
Ufer erblickte. Nun landete er; das Volk richtete alle seine Blicke nur
auf ihn und schien für die andern Feldherren, die ihn begleiteten, gar
kein Auge zu haben. Alcibiades ging in die Volksversammlung und ver¬
theidigte sich hier gegen alle ihm zur Last gelegten Beschuldigungen, klagte
jedoch nicht das Volk, sondern nur sein Mißgeschick an, und am Schlüsse
seiner Rede feuerte er die Atheuer zur kräftigen Fortsetzung des Krieges
an. Das Volk gab ihm sein Vermögen zurück, widerrief den über ihn
ausgesprochenen Fluch und ernannte ihn zum unumschränkten Anführer zu
Wasser und zu Laube. Weinend empfing Alcibiades die Beweise des Wohl¬
wollens seiner Mitbürger und unter der Menge selbst beweinten Viele
sein herbes Mißgeschick.