Full text: Von Rudolph von Habsburg bis zur Entdeckung von America (Bd. 5)

168 Vierter Zeitraum 
haben es für erlaubt erklärt, daß, wer immer von meinen 
erlauchten Kindern und Enkeln zur Regierung gelangt, zur 
Sicherung der Ruhe der Welt seine Brüder hinrichten lasse; 
sie sollen darnach handeln!“ und leider haben sie zur Schande 
der Menschheit darnach gehandelt! 
vV. Die Portugiesen 
g 468. 
Einleitung. 
Vom östlichen Ende Europa's versetzen wir uns nun 
nach dem westlichen, wo ja auch Bekenner des Islams hau— 
sen, die aber ein anderes Schicksal haben, als ihre Glau— 
bensbrüder, die Türken. Mit jedem Jahre griffen die kleinen 
christlichen Staaten in der pyrenäischen Halbinsel weiter um 
sich, entrissen den Mauren eine Provinz nach der andern, 
nur schwächten sie sich oft wieder durch gegenseitige Eifersucht. 
Die mächtigsten der christlichen Könige waren jene von 
Kastilien. Einer derselben, Alphons Vl., gab 1109 
seinem Schwiegersohne Heinrich von Burgund einige 
am Meere gelegene Landschaften des alten Spaniens zur 
Lehn; dieser machte sich aber zum unabhängigen Herzoge, 
exoberte noch etwas von den Mauren dazu, und nannte das 
Ganze Portugal von dem Hafen Cale (porlus Cale) 
der das heutige Oporto sein soll Sein Sohn Alphons J. 
war der erste, welcher sich König von Portugal nen— 
nen ließ, und der Papst bestätigte ihn als solchen. Ich 
bringe meinen Lesern dieses aus dem vorigen Bande wieder 
in Erinnerung 
Die folgenden Könige von Portugal 300 Jahre hin— 
durch haben wenig Ansprechendes für uns. Aber am Ende 
des 14. Jahrhunderts kam ein Regentenhaus auf den por— 
tugiesischen Thron, welches eine Reihe löblicher Herrscher 
hervorgebracht hat, die das lebhafte und nicht unedle Volk 
einer frühen und schnellen Blüthe entgegenführten.
	        
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